Donald Trump vor Uno „Der Raketenmann ist auf einem selbstmörderischen Weg“

US-Präsident Trump hat bei seiner ersten Rede vor den Vereinten Nationen Nordkoreas Regime stark angegriffen. Er riet den anderen Staats- und Regierungschefs, die Interessen ihres Landes zu vertreten.

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Der US-Präsident sieht große Gefahren durch internationalen Terror, kriminelle Netzwerke und autoritäre Regime, die über Massenvernichtungswaffen verfügten. Quelle: Reuters

New York US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea mit deutlichen Worten zur Räson gerufen. „Die Denuklearisierung ist der einzige gangbare Weg“, sagte Trump bei seiner Rede vor den Vereinten Nationen. Nordkorea sei ein Land, das die Welt mit Atomwaffen bedrohe. „Die USA sind ein Land von großer Stärke und Geduld“, sagte Trump. Wenn die USA aber gezwungen würden, müssten sie Nordkorea zerstören. „Der Raketenmann ist auf einem selbstmörderischen Weg“, sagte der US-Präsident in Bezug auf den nordkoreanischen Führer Kim Jong-Un.

Er wiederholte seine Absicht, die Außenpolitik an amerikanischen Interessen ausrichten zu wollen. „Als Präsident der Vereinigten Staaten werde ich Amerika immer an erste Stelle stellen“, sagte Trump bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. Genauso sollten es auch andere Staats- und Regierungschefs tun, fügte er hinzu. „Alle verantwortlichen Staatenlenker stehen in der Pflicht, ihren eigenen Bürgern zu dienen.“

Auch den Iran attackierte Trump in seiner Rede scharf. Der Iran sei ein wirtschaftlich ausgelaugter Schurkenstaat und exportiere vor allem Gewalt. Man könne dieses mörderische Regime nicht so weitermachen lassen. Iran müsse endlich die Rechte seiner Nachbarn akzeptieren und sich konsequent gegen jede Form von Terrorismus stellen. Es gebe im Iran viele Menschen guten Willens, die einen Wechsel wollten. Sie müssten endlich gehört werden. Das internationale Atomabkommen mit dem Iran bezeichnete Trump erneut als einen der schlechtesten Verträge, die jemals abgeschlossen worden seien. Das Abkommen sei eine Erniedrigung für die USA.

Zugleich mahnte Trump starke und unabhängige Nationalstaaten an, um die Vereinten Nationen zum Erfolg zu führen. Das Gelingen der Uno hänge an Staaten, die ihre Souveränität und ihren Friedenswillen lebten, sagte Trump in seiner Rede. Zur Rolle der USA sagte Trump: „Wir wollen unsere Art zu leben nicht jedem überstülpen.“ Man wolle aber ein leuchtendes Beispiel für jedermann sein. Frieden, Sicherheit und Souveränität seien für die Staaten der Erde die wichtigsten Ziele.

Die Welt sei an einem Scheideweg. „Wir treffen uns hier in einer Zeit, immenser Versprechungen, aber auch riesiger Gefahren“, sagte Trump. Dabei nannte er die Risiken durch internationalen Terror, kriminelle Netzwerke und autoritäre Regime, die über Massenvernichtungswaffen verfügten. „Wir können die Welt zu neuen Höhen führen, oder sie in ein Tal fallen lassen, in dem sich nicht repariert werden kann.“

Wie erwartet hat Trump den Vereinten Nationen (UN) der Internationalen Organisation mangelnde Effizienz vorgeworfen. „Zu oft war der Fokus nicht auf die Ergebnisse gerichtet, sondern auf den Prozess und auf die Bürokratie“, sagte Trump bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag in New York. Er kritisierte, dass im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Regierungen von Ländern vertreten seien, die selbst eine schlechte Menschenrechts-Reputation hätten.

Der US-Präsident wies darauf hin, dass die USA 22 Prozent des UN-Etats der mehr als 190 Mitgliedsländer bestritten. „Wenn die UN alle Ziele erfüllen würden, besonders den internationalen Frieden, wäre es das leicht wert“, sagte Trump. Er hoffe, die UN könnten eines Tages ein effektiverer und verlässlicher Anwalt für die Ziele von Wohlstand und Frieden sein.

Nach Donald Trump sprechen unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Israels Premier Benjamin Netanjahu.

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