Donald Trumps Kabinett Klimaskeptiker, Milliardäre und ein Fast-Food-Chef
Donald Trump baut sein Kabinett zusammen. Dazu zählen bislang einige ehemalige Investmentbanker, ein einzelner Afro-Amerikaner, drei Frauen und einige Männer, die einst hochdekorierte Uniformen trugen.

Ryan Zinke
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat sich nach Angaben aus seinem Team für den ehemaligen Marineinfanterie-Kommandeur Ryan Zinke als neuen Innenminister entschieden. Der 55-jährige Republikaner werde als Chef des Ressorts nominiert, sagte ein hochrangiger Vertreter des Trump-Teams am Dienstag. Zinke sitzt derzeit für den Bundesstaat Montana im US-Repräsentantenhaus, wo er sich für die Lockerung von Umweltauflagen starkgemacht hat. Das Innenministerium hat die Kontrolle über rund ein Fünftel der gesamten öffentlichen Flächen der Vereinigten Staaten. Trump will auf Staatsgebiet verstärkt Ölbohrungen und Bergbau erlauben. Zinke hatte sich zwar im Wahlkampf bereits früh hinter Trump gestellt. Seine Nominierung kam aber dennoch überraschend.
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Rex Tillerson
Der Chef des US-Ölkonzerns Exxon Mobil, Rex Tillerson, soll Außenminister werden. Der 64-Jährige hat gute Beziehungen zu Russland, das Bild zeigt Tillerson im Jahr 2012 bei einem Aufeinandertreffen mit dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin. Die tiefe Freundschaft äußerte sich auch in Fürsprache jenseits der Wirtschaft. Schützend stellte sich Tillerson im Ukraine-Konflikt vor Moskau und gegen die Sanktionen, die die USA und EU gegen Russland wegen dessen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 verhängt hatten. Westliche Staatenlenker sollten den „weitreichenden Kollateralschaden“ bedenken und überlegen, wen sie mit Strafmaßnahmen letztlich träfen, mahnte der Top-Manager bei einer Exxon-Jahresversammlung.
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Andrew Puzder
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Fast-Food-Ketten-Chef Andy Puzder für das Amt des Arbeitsministers nominiert. Puzder ist Geschäftsführer von CKE Restaurants, dem Mutterkonzern von Fast-Food-Ketten wie Carl's Jr., Hardee's und Green Burrito. Der 66-Jährige gilt als einer von Trumps Wahlkampfspendern der ersten Stunde. So organisierte Puzder Spendenkampagnen für Trump, noch ehe die meisten anderen Gönner den Kandidaten unterstützten. Gewerkschaftsführer kritisierten, Puzder wäre ein Arbeitsminister, der sich um Millionäre kümmern würde, aber nicht um Arbeiter.
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John Kelly
Mit dem früheren General John Kelly beruft der künftige US-Präsident Donald Trump nicht den ersten Ex-Militär in sein Kabinett. Der 66-Jährige wurde am 12. Dezember offiziell für den Posten des Heimatschutzministers benannt. Trumps Team erklärte, er werde die "Speerspitze" im Kampf gegen illegale Einwanderung und beim Schutz der Grenzen. Kelly hat sich wie Trump für eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Mexiko starkgemacht. Kelly blickt auf 45 Jahre Dienst in den Streitkräften zurück.
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Scott Pruitt
Der Republikaner Scott Pruitt soll Leiter der Umweltschutzbehörde EPA werden. Als Vertreter von Oklahoma verklagte er die EPA wiederholt darauf, Umweltschutzbestimmungen und Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit zurückzunehmen. Nun wird er Chef eben dieser Behörde, der er in der Vergangenheit eine „aktivistische Agenda“ vorwarf. Der 48-Jährige setzt sich unter anderem dafür ein, dass fossile Energieträger gefördert werden. Zudem bezweifelt er den Klimawandel und das der Ausstoß vom Menschen verursachter Emissionen dafür verantwortlich ist.
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Ben Carson
Carson hatte sich ursprünglich selbst um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beworben, das Feld nach ersten Abstimmungen aber geräumt und Trump seine Unterstützung zugesagt. Nun hat Trump ihn für das Amt als Wohnungsbau- und Stadtentwicklungsminister nominiert. Der 65-jährige Neurochirurg im Ruhestand ist in der Partei hoch angesehen. Er wuchs in der Automobilhochburg Detroit auf, in der überwiegend Afroamerikaner leben und die symbolisch für den Niedergang der US-Industrie steht. Trump steht in der Kritik, ein Kabinett zu bilden, das maßgeblich von älteren weißen reichen Männern geprägt wird. Im Wahlkampf wurde ihm vorgeworfen, sich nicht genug von rassistischen Organisationen zu distanzieren. Auch brachte er Bürgerrechtler wegen umstrittener Äußerungen über Minderheiten und Präsident Barack Obama gegen sich auf.
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James Mattis
In den USA hat der neue Verteidigungsminister den Spitznamen „Mad Dog“. Der 66-Jährige hat bei der Marine gedient, war dort 1-Sterne-General und war unter anderem bei wichtigen Operationen im Irak beteiligt. Mit der Nominierung bricht Donald Trump mit der Tradition, grundsätzlich Zivilisten an die Spitze des Pentagons zu berufen. Das Militär befehligte zuletzt in den 1950er Jahren ein General.
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Steve Bannon
Der frühere Chef der ultrarechten Nachrichtenseite Breitbart News wird der neue Chefberater Trumps. Bannon scheut weder vor Sexismus, Rassismus oder sonstiger Hetze zurück. In den USA gilt er selbst unter Konservativen als Hardliner. Bloomberg nennt Bannon den „gefährlichsten politischen Akteur in Amerika.“
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Steven Mnuchin
Steven Mnuchin (auf dem Foto mit seiner Frau Heather) ist ein ehemaliger Goldman-Sachs-Manager, der sich auch schon im Wahlkampf von Mitt Romney engagiert hat. Er soll neuer Finanzminister werden. Er verwaltete die Wahlkampfkasse von Donald Trump und half beim Spendenauftreiben. Politisch ist er aber ein unbeschriebenes Blatt.
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Jeff Sessions
Das bisherige Senatsmitglied, Alabamas Senator und ultrakonservativer Einwanderungsgegner Jeff Sessions wird Justizminister. Der 69-jährige Vietnam-Veteran setzt sich für eine starke Verteidigungspolitik ein und stellte sich gegen die Obama-Regierung bei deren Plänen, das Militärbudget zu kürzen.
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Mike Pence
Bei diesem Namen ist nicht viel Spekulation nötig, denn Mike Pence war bereits im Wahlkampf der „Running Mate“ von Donald Trump. Er wird sein Vize-Präsident. Der Gouverneur des Bundesstaates Indiana machte als strikter Abtreibungsgegner mit schwulenfeindlichen Gesetzen von sich reden.
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Tom Price
Der 62-Jährige ist republikanischer Abgeordneter und scharfer „Obamacare“-Kritiker. Er übernimmt den Posten des Gesundheitsministers.
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Elaine Chao
Die 63-Jährige war bereits unter George W. Bush Arbeitsministerin. Die Ehefrau von Mitch McConnell, dem republikanischen Mehrheitsführer im Kongress, soll Verkehrsministerin werden.
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Mike Pompeo
Mike Pompeo soll Direktor der CIA werden. Der Republikaner will alle Beschränkungen der Geheimdienste zurückdrehen. Pompeo ist Abgeordneter aus Kansas, Mitglied des Geheimdienstausschusses und stramm konservativ.
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Reince Priebus
In seiner ersten Rede als neuer Präsident der Vereinigten Staaten lobte Donald Trump Reince Priebus überschwänglich. Der Vorsitzende des Republican National Committee wird neuer Stabschef im Weißen Haus.
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