EgyptAir-Entführung Brite macht Erinnerungsfoto mit Flugzeug-Entführer

Die Entführung des EgyptAir-Flugzeugs ist vorüber. Doch nun wirbelt ein Bild das Netz auf: Ein 26-jähriger Brite hat sich mit dem Geiselnehmer fotografieren lassen – und es als „das beste Selfie überhaupt“ gefeiert.

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Ben Innes und Seif Eddin Mustafa: „Ich weiß auch nicht, warum ich das gemacht habe.“

Larnaka Ein 26-jähriger Brite wollte offenbar die Entführung des EgyptAir-Flugzeugs ganz persönlich in Erinnerung behalten – und machte ein Foto mit dem Geiselnehmer Seif Eddin Mustafa. Das Bild schickte er laut „Daily Mail“ sofort an ein paar Freunde mit den Worten „You know your boy doesn't **** about!! Turn on the news lad!!!“ – „Euer Junge verschwendet keine Zeit!! Schaltet die Nachrichten an!!!“ Der Journalist Paul Smith postete das Foto später auf Twitter und machte es so der Öffentlichkeit zugänglich.

Auf dem Bild posiert der 26-jährige Ben Innes grinsend neben seinem Entführer, der um den Bauch einen Sprengstoffgürtel trägt. Dieser sollte sich nach Ende der Geiselnahme am Dienstag als Attrappe herausstellen. Innes war das nach eigenen Angaben zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

„Ich weiß nicht genau, warum ich es das gemacht hab“, erklärte der Brite gegenüber der Zeitung „The Sun“. „Ich habe alle Vorsicht in den Wind geschlagen und wollte in der Not einfach fröhlich bleiben.“ Er habe daher ein Crew-Mitglied gebeten, sein Anliegen zu übersetzen, und der Entführer Mustafa habe achselzuckenden mit „Okay“ geantwortet. „Es dürfte das beste Selfie überhaupt sein“, resümiert der 26-Jährige – auch wenn es genau genommen kein Selfie ist, weil nicht Innes selbst, sondern das Crew-Mitglied das Bild aufgenommen hat.

Die Reaktionen in den sozialen Medien fielen unterschiedlich aus: Einige Twitter-User gratulierten dem 26-Jährigen zu seinem Selfie-Coup, andere fragten sich, wie man auf eine solche Idee kommen könne, und der Nutzer Ratheesh Pisharody erklärte schlicht: „Noch ein Beweis für das Idiotentum, auf das die Welt zusteuert.“

Innes hatte laut „Daily Mail“ übrigens auch seiner Mutter geschrieben, als er von der Entführung erfahren hatte. Sie hatte ihm daraufhin geraten, bloß keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch da war das Foto schon gemacht. „Ich wusste nicht, wie ich ihr erzählen sollte, dass ich bereits ein Selfie mit dem Entführer gemacht habe“, sagte Innes und behielt die Aktion erst einmal für sich. Jetzt dürfte sie es auch aber auch mitbekommen haben.

Die Entführung war am Dienstag glücklich zu Ende gegangen: Der ägyptische Entführer ließ alle 72 Geiseln auf dem Flughafen Lanarka auf Zypern frei und ergab sich. Der Entführer Seif Eddin Mustafa erwies sich als „seelisch instabil“. Einen terroristischen Hintergrund schließen die Behörden aus.

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