Ehemaliger katalanischer Regionalpräsident Puigdemont bleibt vorerst in Gewahrsam

Der katalanische Politiker Puigdemont bleibt vorerst in deutschem Gewahrsam. In der vergangenen Nacht kam es zu Protesten gegen seine Festnahme.

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Brüssel, Neumünster Der in Deutschland festgenommene ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont bleibt in Gewahrsam. Das Amtsgericht Neumünster sprach am Montag eine sogenannte Festhalteanordnung aus. Das teilte der leitende Oberstaatsanwalt Georg Güntge mit.

Derweil hat eine Gruppe Europaabgeordneter die EU-Kommission aufgerufen, einen fairen Prozess für den in Deutschland festgenommenen katalanischen Politiker Carles Puigdemont zu sichern. Gleichzeitig richtete die sogenannte Dialogplattform EU-Katalonien am Montag heftige Vorwürfe gegen Spanien.

Die Regierung in Madrid verhalte sich immer mehr wie ein autoritäres Regime, sagte der belgische Abgeordnete Mark Demesmaeker von der nationalkonservativen flämischen Partei NVA. Es gehe nicht nur um Spanien und Katalonien, sondern um die Demokratie innerhalb der Europäischen Union.

Der Oberste Gerichtshof in Madrid hatte am Freitag entschieden, ein Strafverfahren gegen Puigdemont und zwölf weitere Regionalpolitiker zu eröffnen. Auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls wurde Puigdemont am Sonntag in Deutschland festgenommen. Spanien wirft ihm unter anderem Rebellion im Zusammenhang mit dem umstrittenen katalanischen Unabhängigkeitsreferendum vom Oktober 2017 vor.

In der Nacht vom Sonntag kam es in Barcelona zu heftigen Protesten gegen die Festnahme des Politikers.

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