Einwanderungsbehörde US-Regierung zieht angekündigte Reglung für ausländische Studenten zurück

Trotz Pandemie forderte die US-Regierung, dass Stundenden im Herbst Präsenzkurse belegen. Die Klagen mehrerer Unis haben sie zu einem Kurswechsel bewegt.

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Ausländische Studierende in den USA müssen nun doch nicht das Land verlassen, wenn an ihren Universitäten wegen der Corona-Pandemie im Wintersemester nur Online-Kurse angeboten werden. Die US-Einwanderungsbehörde teilte am Dienstag mit, dass die vergangene Woche angekündigte Regelung aufgehoben werde. Hunderte Unis hatten gegen die Pläne der Regierung protestiert, acht Klagen waren seit der Ankündigung vergangene Woche dagegen vor Bundesgerichten eingereicht worden.

Der Rückzieher der Regierung wurde am Dienstag bei einer Anhörung vor einem Gericht in Boston verkündet, wo die Universität Harvard und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) Klage eingereicht hatten. Richterin Allison Burroughs sagte, die Regierung habe sich entschlossen, zum Status quo zurückzukehren. Ein Anwalt des Heimatschutzministeriums und der Einwanderungsbehörde ICE bestätigte das.

Tausende ausländische Studenten, die im Herbst eine Abschiebung hatten fürchten müssen, können damit aufatmen. Die nun gekippte Regelung sah vor, dass ausländische Studierende nicht alle ihre Kurse online belegen hätten dürfen. Wenn aber eine Uni – etwa wie die Eliteuniversität Harvard – nur Online-Kurse anbietet, hätten sie nur noch die Möglichkeit gehabt, sich an einer anderen Uni zu bewerben, die auch Präsenzkurse anbietet, um einer Abschiebung zu entgehen. Auch neue Einreisevisa für Studierende hätte es nach der Regelung nicht gegeben, wenn die betroffenen Unis im Wintersemester nur online unterrichten.

Kritiker werteten die Anordnung als Versuch von Präsident Donald Trump, seinen Forderungen nach einer Wiederöffnung von Schulen und Universitäten mehr Gewicht zu verleihen. Doch der Widerstand war enorm.

Mehr als 200 Hochschulen gaben Unterstützungserklärungen für die Klage von Harvard und MIT ab. Es geht dabei auch ums Geld, denn viele der Unis hätten dadurch Millionen Dollar an Einnahmen durch Studiengebühren verloren.

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