Emmanuel Macron „Wir sollten einen europäischen Währungsfonds anstreben“

Der französische Präsident befürwortet die Einrichtung eines möglichen europäischen Währungsfonds – und stellt sich somit hinter Deutschland. Jedoch sind sich die Nachbarländer nicht in allen Punkten einig.

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Athen Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich grundsätzlich hinter den Vorstoß Deutschlands zur Einrichtung eines europäischen Währungsfonds gestellt. Die Euro-Zone solle in die Lage versetzt werden, sich bei Wirtschaftskrisen selbst zu helfen, sagte Macron am Donnerstag in Athen. Europa müsse sich unabhängig machen, so dass der Internationale Währungsfonds (IWF) hier keine Rolle spielen müsse. „Wir sollten einen europäischen Währungsfonds anstreben.“ Allerdings dürfe dieses Vorhaben in keiner Weise mit einem eigenen Budget der Währungsgemeinschaft durcheinandergebracht werden. Letztlich stehe bei einer tieferen Verzahnung der Finanzpolitik nämlich ein gemeinsamer Haushalt der Euro-Länder im Mittelpunkt.

Macron plädiert unter anderem auch für einen gemeinsamen Finanzminister. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte zuletzt wiederholt für die Weiterentwicklung des Euro-Rettungsfonds ESM zu einem europäischen Währungsfonds geworben. Bundeskanzlerin Angela Merkel stellte sich hinter diesen Vorschlag und schloss unlängst zudem nicht aus, sich der französischen Idee eines gemeinsamen Euro-Finanzministers anzuschließen. Nach Merkels Worten könnte der ESM ein Ansatz für ein Euro-Zonen-Budget sein.

Doch Berliner Regierungskreisen zufolge gibt es zwischen Deutschland und Frankreich auch weiter Differenzen. Im Kern fordert die Pariser Regierung mehr Zusagen, finanzielle Härten gemeinsam zu tragen, während Deutschland auf die finanzielle Verantwortung der einzelnen Länder pocht.

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