Nordkorea ging nicht so weit, ein Ende der Atomgespräche mit den USA anzudrohen. Es warf Washington aber vor, nicht hinter den Bekenntnissen zu stehen, auf die sich der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump bei ihrem Gipfeltreffen im Juni geeinigt hätten.
„Die USA glauben, dass ihr oft wiederholtes „Sanktionen und Druck“ zu einer „Entnuklearisierung“ führen wird“, hieß es in der Erklärung des Außenministeriums. „Über so eine törichte Idee können wir nur lachen.“ Die USA müssten stattdessen mit einer Aufhebung der US-geführten Sanktionen auf die „Maßnahmen des guten Willens“ in Nordkorea reagieren. Das Ministerium bezog sich damit offenbar auf die Aussetzung von Raketentests und die Stilllegung eines Atomtestgeländes.
Wenn die USA sich weiter herablassend zeigten und ihre Haltung nicht änderten, könnte Nordkorea die „Byungjin“-Politik wiederaufgreifen, erklärte das Ministerium. Mit diesem Ausdruck bezeichnet Nordkorea die Weiterentwicklung des Atomprogramms bei einer gleichzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung.
US-Außenminister Mike Pompeo sagte dem Fernsehsender Fox News, er wolle sich in der kommenden Woche mit seinem nordkoreanischen Kollegen treffen. Zeit und Ort des Gesprächs nannte er nicht. Die USA wollten den wirtschaftlichen Druck auf Kim aufrechterhalten, bis dieser seine Zusagen an Trump vom Juni erfülle, erklärte Pompeo.