EU-Ausstieg Politiker kritisieren Brexit-Treffen zwischen Macron und May

Schon bevor May und Macron am Abend über den Brexit reden, hagelt es Kritik. Die Briten sollten nicht versuchen bilaterale Abkommen auszuhandeln.

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Politiker kritisieren Brexit-Treffen zwischen Macron und May Quelle: dpa

Toulon Das für diesen Freitagabend geplante Brexit-Treffen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der britischen Premierministerin Theresa May stößt auf deutliche Kritik. Der Europapolitiker Elmar Brok (CDU) nannte das Treffen „nicht hilfreich“. Die Briten versuchten mit bilateralen Gesprächen immer wieder, Sonderdeals mit Einzelstaaten auszuhandeln, sagte Brok im SWR-Tagesgespräch. Das sei „immer schief gegangen“.

Was verhandelt werde, müsse von allen 27 EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. Das Treffen ist am frühen Abend in Macrons Urlaubsitz Fort de Brégançon an der Mittelmeerküste geplant. May kommt direkt aus ihrem Urlaub in Italien. Nach dem Arbeitstreffen wird es ein Abendessen gemeinsam mit den Ehepartnern Brigitte Macron und Philip May geben.

Frankreichs Präsident hat stets betont, dass die Brexit-Verhandlungen von der EU unter der Leitung von Michel Barnier geführt werden May regiert seit der vorgezogenen Parlamentswahl im vergangenen Jahr nur mit hauchdünner Mehrheit und ist anfällig für Revolten. Die Uneinigkeit um den Brexit-Kurs in London lähmte auch die Verhandlungen mit Brüssel. Die Gespräche sollen nach bisherigem Zeitplan im Oktober abgeschlossen werden.

Ende März 2019 will Großbritannien aus der Europäischen Union ausscheiden. Knackpunkt der Verhandlungen ist die Frage, wie Grenzkontrollen zwischen dem EU-Staat Irland und dem britischen Nordirland vermieden werden können. Umstritten ist auch, wie künftige Handelsbeziehungen gestaltet werden. London will eine Freihandelszone für Waren und landwirtschaftliche Produkte, aber nicht für Dienstleistungen.

Auch Mays Minister nutzen die Sommerwochen für Treffen mit Amtskollegen anderer europäischer Länder. Sie warnen vor einer Trennung von der EU ohne Abkommen - dies könnte die Wirtschaft auf beiden Seiten des Ärmelkanals schädigen. Ähnlich äußerte sich der britische Notenbank-Chef Mark Carney in einem BBC-Interview.

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