EU-Austritt Großbritannien kündigt Milliarden-Finanzspritze bei No-Deal-Brexit an

Bei einem ungeregelten EU-Austritt will die britische Regierung mehr als 18 Milliarden Euro investieren. Profitieren sollen vor allem Unternehmen und Hochschulen.

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Die britische Regierung will 16,6 Milliarden Pfund (über 18 Milliarden Euro) bereitstellen, um bei einem ungeregelten EU-Austritt das Ausbleiben von EU-Geldern auszugleichen. Das kündigte Finanzminister Sajid Javid in einem Gespräch mit der „Daily Mail“ am späten Freitagabend an. In diesem Falle sollen Unternehmen, Hochschulen und Wohltätigkeitsorganisationen bereits im kommenden Jahr 4,3 Milliarden Pfund bekommen. Details nannte er nicht.

Javid räumte in dem Interview ein, dass es bei einem Austritt ohne Abkommen zu „einigen Störungen“ kommen könne. Ein No-Deal-Brexit am 31. Oktober sei aber weniger schlimm, als gar nicht aus der Staatengemeinschaft auszutreten. Der Minister befürchtet, dass die Gesellschaft dann für immer zerrissen sei. Der Brexit, für den die Briten 2016 gestimmt hätten, werde das Land wieder einigen.

Premierminister Boris Johnson will Großbritannien am 31. Oktober aus der Europäischen Union führen – notfalls auch ohne Abkommen, obwohl ein neues Gesetz ihm das untersagt. Wie er dieses Gesetz umgehen will, ist unklar. Das britische Parlament ist im Brexit-Kurs total zerstritten. Auch die Gespräche zwischen London und Brüssel stocken.

Mehr: Labour bestätigt auf dem Parteitag den Brexit-Kurs von Parteichef Jeremy Corbyn. Wieso die Proeuropäer enttäuscht wurden, lesen Sie hier.

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