EU-Beobachter über Kenia-Wahl „Keine Anzeichen auf Manipulation“

Nach Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen sind in Kenia einige Proteste ausgebrochen. Die Opposition erhebt schwere Betrugsvorwürfe. Wahlbeobachter der EU finden jedoch keine Belege für eine Manipulation der Wahl.

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Nairobi Wahlbeobachter der Europäischen Union haben nach eigenen Angaben keine Belege für die Vorwürfe der kenianischen Opposition, bei der Abstimmung über das Präsidentenamt sei betrogen worden. Es gebe keine Anzeichen für eine „zentralisierte oder lokal begrenzte Manipulation“, sagte die Leiterin der EU-Beobachtermission, Marietje Schaake, am Donnerstag. Der Kandidat der Opposition, Raila Odinga, hatte am Mittwoch gesagt, Hacker seien in das Computersystem der Wahlkommission eingebrochen. Das habe zu einem „massiven und umfassenden“ Wahlbetrug geführt. Die Wahlkommission des ostafrikanischen Landes wies dies zurück. Nach Auszählung nahezu aller Stimmen erhielt Odinga knapp 45 Prozent der Stimmen. Er lag damit deutlich hinter Amtsinhaber Uhuru Kenyatta, der auf etwas mehr als 54 Prozent kam.

Odinga reklamierte dagegen für sich, bei der Abstimmung am Dienstag besser abgeschnitten zu haben. Er berief sich auf Einschätzungen seiner Partei. Belege präsentierte er nicht.

Sowohl in der Hauptstadt Nairobi als auch in der Oppositionshochburg Kisumu waren Proteste ausgebrochen. Die Polizei erschoss Augenzeugen zufolge mindestens drei Menschen. Demonstranten töteten demnach eine vierte Person. Die Vorkommnisse schürten Ängste, dass es zu ähnlichen Ausschreitungen zwischen den Bevölkerungsgruppen wie bei der Präsidentenwahl 2007 kommen könnte. Damals kamen etwa 1200 Menschen ums Leben.

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