
Brüssel Die EU und Japan haben sich auf die Eckpunkte ihres geplanten Freihandelsabkommens geeinigt. Eine Grundsatzvereinbarung sei erzielt worden, verlautete am Mittwoch aus EU-Kreisen. Diese soll bei einem Treffen zwischen EU-Ratspräsident Donald Tusk und dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe am Donnerstag in Brüssel offiziell gemacht werden.
Beide Seiten hatten intensiv daran gearbeitet, die langwierigen Verhandlungen noch vor dem G20-Gipfel in Hamburg zum Abschluss zu bringen. Ziel ist es, Zölle und andere Handelshemmnisse zwischen dem riesigen Markt der EU und Japan als drittgrößter Volkswirtschaft der Welt abzubauen. Damit wollen sie einen Kontrapunkt zur protektionistischen Politik von US-Präsident Donald Trump setzen.
Zuletzt hatte es vor allem noch bei den Themen Landwirtschaft und Autoindustrie gehakt. Japans Milchbauern sind auf ihrem Heimatmarkt durch Zölle in Höhe von bis zu 40 Prozent geschützt. Die EU forderte dort eine Lockerung, während Japan ein Ende der EU-Zölle auf japanische Autos verlangte. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hatte zuletzt gesagt, es habe noch Uneinigkeit im Hinblick auf wichtige technische Angelegenheiten gegeben, insbesondere solche zu Investitionen.
Details dazu, wie sich die beiden Seiten bei diesen Streitpunkten geeinigt haben, wollte die Gewährsperson nicht nennen. Der japanische Außenminister Fumio Kishida war am Mittwoch nach Brüssel gereist, um zu helfen, den Weg zu einer Einigung zu ebnen.