EU-Vorbeitrittshilfen Europaparlament kürzt Hilfszahlungen für Türkei

Die EU-Vorbeitrittshilfen für die Türkei sollen im kommenden Jahr um 50 bis 80 Millionen Euro reduziert werden. Die Zweifel am türkischen Rechtsstaat sind zuletzt gewachsen, die Beziehungen sind angespannt.

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Das Europaparlament kürzt die Vorbeitrittshilfen für die Türkei. Quelle: dpa

Straßburg Das Europaparlament kappt wegen des stockenden EU-Beitrittsverfahrens die Hilfszahlungen an die Türkei. Die Unterstützung solle im kommenden Jahr um 50 bis 80 Millionen Euro zurückgefahren werden, erklärte das Parlament am Mittwoch. Eigentlich sollten 2018 insgesamt 217 Millionen Euro für Reformen, Infrastruktur und Landwirtschaft gezahlt werden. Die Staats- und Regierungschefs der EU müssen der Kürzung noch zustimmen, was eine Formalie werden dürfte. Kanzlerin Angela Merkel hatte den Schritt bereits angekündigt. „Nicht nur werden viele Deutsche verhaftet. Der gesamte Rechtsstaat bewegt sich in die falsche Richtung“, hatte sie auf einem EU-Gipfel gesagt.

Bei den Zahlungen handelt es sich um sogenannte Vorbeitrittshilfen, welche an EU-Kandidaten gezahlt werden. Die Türkei soll von 2014 bis 2020 rund 4,4 Milliarden Euro erhalten. Um den Druck auf die Regierung in Ankara zu erhöhen, soll zudem die Zollunion mit der Türkei vorerst nicht erweitert werden.

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