Eurogruppenchef Ermittlungen gegen Mario Centeno sind eingestellt

Die Staatsanwaltschaft glaubt, Centeno habe sich korrekt verhalten, als er beim Fußballverein Benfinca um Tickets in der Präsidentenloge bat.

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Eine Boulevardzeitung hatte die Staatsanwaltschaft auf eine mögliche Straftat aufmerksam gemacht. Doch der Verdacht hat sich nicht bestätigt. Quelle: Reuters

Es war ein Zeitungsartikel, der die Ermittler auf eine mögliche Straftat aufmerksam machte. Eine portugiesische Boulevard-Zeitung hatte Anfang Januar berichtet, Centeno habe im März vergangenen Jahres um Karten für ein Fußballspiel seines Lieblingsvereins Benfinca gebeten.

Eine Woche später bedankte sich der Sohn des Benfinca-Präsidenten in einer Email bei seinem Vater dafür, dass er dank seines Einflusses von der Grundsteuer auf ein Gebäude in Lissabon befreit worden war.

Die Staatsanwaltschaft untersuchte daraufhin, ob zwischen den Tickets für Centeno und der Steuererleichterung ein Zusammenhang bestehe. Eine Woche nachdem sie die Büros des Finanzministeriums durchsucht hatte, kam sie zu dem Schluss, dass dies nicht so ist. Es liege kein Verbrechern vor, alles sei angemessen verlaufen, erklärte die Staatsanwaltschaft auf ihrer Webseite.

Centeno hat nach Angaben des Finanzministeriums aus Sicherheitsgründung um Tickets in der Präsidentenloge gebeten, die nicht verkauft werden. In Lissabon werden Hausbesitzer, die ein Gebäude renovieren und dabei bestimmte Vorschriften einhalten, bis zu fünf Jahre lang von der Grundbesitzsteuer befreit. Die Befreiung gewährt die Stadtverwaltung von Lissabon.

Das Finanzministerium erklärt, es habe weder in diesem noch in anderen Fällen in diesen Prozess eingegriffen. Centeno selbst versicherte, er habe nie mit dem Benfinca-Präsident oder Mitgliedern seiner Familie über deren Immobilien gesprochen.

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