Europäische Union EU-Unterhändler warnt Großbritannien vor Dumping nach Brexit

Nach wie vor ist offen, wie die Handelsbeziehungen von EU und Großbritannien nach dem Brexit aussehen werden. EU-Unterhändler Barnier macht jedoch klar: Einen Binnenmarkt „à la carte“ wird es für die Briten nicht geben.

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Straßburg EU-Unterhändler Michel Barnier hat Großbritannien vor einem Wettlauf um die laxesten Regeln nach dem Brexit gewarnt. Das „Risiko von Dumping“ könnte die Ratifizierung des Austrittsvertrags gefährden, sagte Barnier am Dienstag im Europaparlament in Straßburg. Die britische Regierung sei noch die Antwort schuldig, ob sie gemeinsam entwickelte Grundsätze verwerfen oder sie unterschreiten wolle.

Barnier verhandelt für die Europäische Union mit Großbritannien über den für März 2019 geplanten Brexit. Bis Herbst sollen ein Austrittsvertrag und die Eckpunkte für künftige Beziehungen stehen. Bei den reinen Austrittsfragen hoffe er auf Fortschritte in den kommenden Tagen, ebenso bei der von Großbritannien gewünschten Übergangsphase von etwa zwei Jahren, sagte Barnier. Die künftigen Beziehungen sollten auf vier Pfeilern fußen: Wirtschaft, Forschung, Justiz und eine strategische Partnerschaft in der Außenpolitik.

Barnier bekräftigte aber, dass Großbritannien mit dem geplanten Austritt aus dem Binnenmarkt und der Zollunion selbst die künftigen Beziehungen zur EU beschränke. „Man kann keinen Binnenmarkt à la carte haben“, sagte er. Die bleibenden 27 EU-Staaten würden nicht akzeptieren, dass sich Großbritannien künftig nur dort an EU-Regeln halte, wo es vorteilhaft für das Land sei.

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