Europatour von Joe Biden Ein Anfang, mehr aber noch nicht

Joe Biden, Präsident der USA, und Wladimir Putin, Präsident von Russland, bei ihrem Treffen in Genf. Quelle: dpa

Mit Joe Biden sind Ruhe und Berechenbarkeit auf der Weltbühne zurückgekehrt – ein guter Start, dem jetzt Taten folgen müssen. Ein Kommentar.

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Die Europatour von Joe Biden sollte vor allem eins leisten: die traditionellen Verbündeten beruhigen. Nach den irrlichternden Trump-Jahren bemühte sich der US-Präsident, Verlässlichkeit und Kooperationsbereitschaft auszustrahlen. Das ist ihm gelungen. Die Partner lächelten gemeinsam für die Kameras und versicherten sich ihrer gemeinsamen Werte. So weit, so gut, so erwartbar. Verbrüderungsszenen mit Wladimir Putin waren vom überzeugten Transatlantiker Biden ohnehin nicht zu erwarten.

Trotzdem bleiben die zählbaren Erfolge der Gipfel überschaubar. Dass der Dauerstreit über Airbus und Boeing jetzt langfristig auf Eis liegt, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Lösung immer noch nicht in Sicht ist. In anderen Handelsfragen gab es gar keine Bewegung. Europa wird also noch länger mit amerikanischen Strafzöllen auf Aluminium und Stahl leben müssen – und die USA mit den Vergeltungsmaßnahmen.

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Warum die Reise für Biden dennoch ein Erfolg war? Weil er G7, EU und NATO zu Beschlüssen über einen härteren Umgang mit China bewegen konnte. Das ist für die USA strategisch enorm wichtig. Wenn sie allerdings nicht mit Leben gefüllt werden, könnte der neue transatlantische Frühling schon bald verblühen.

Mehr zum Thema: Beim Europa-Besuch von US-Präsident Joe Biden stehen die Zeichen auf Entspannung. Doch Stahlzölle und neue Spionagevorwürfe belasten den transatlantischen Neuanfang. So wie Erinnerungen an Chlorhühner.

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