Ex-Regierungschef Früherer türkischer Ministerpräsident Yilmaz gestorben

Yilmaz führte insgesamt drei Regierungen an und war Gründungsmitglied der türkischen Mutterlandspartei. Nun ist er im Alter von 72 Jahren gestorben.

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Der frühere türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz ist tot. Der dreifache Regierungschef sei am Freitag im Alter von 72 Jahren in einem Krankenhaus gestorben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Er war im vergangenen Jahr wegen Lungenkrebs behandelt worden. Im Mai musste ihm ein Hirntumor entfernt werden.

Yilmaz sprach fließend Deutsch und war Gründungsmitglied der mittlerweile in der politischen Versenkung verschwundenen Mutterlandspartei. Unter Ministerpräsident Turgut Özal diente er als Kultur- und Außenminister.

Von 1991 bis 2002 war er Parteichef und in den 90er Jahren dreimal Ministerpräsident. Die von ihm geführten Regierungen hielten aber nicht lange. Zuletzt kam er 1997 an die Regierung, nachdem das Militär den islamistischen Ministerpräsidenten Necmettin Erbakan zum Rücktritt gedrängt hatte. Erbakan gilt als Mentor des heutigen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Yilmaz war der erste Ministerpräsident, der in der Türkei wegen Missbrauchs eines öffentlichen Amtes vor das Oberste Gericht gestellt wurde. Er soll sich für ein Angebot der privaten Türkbank stark gemacht haben. 2006 erkläre ihn das Gericht für strafrechtlich verantwortlich. Die Strafe fiel aber unter eine Amnestie.

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