Fast 70 Tote Taifun „Mangkhut“ wütet in Philippinen und China

Der heftigste Taifun in Südostasien seit Jahresbeginn richtet auf den Philippinen schwere Verwüstungen an, Dutzende Menschen kommen um.

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Taifun „Mangkhut“ wütet in Philippinen und China – fast 70 Tote Quelle: AP

Hongkong Taifun „Mangkhut“ hat auf den Philippinen und in China bisher mindestens 69 Menschen das Leben gekostet. Dutzende würden zudem vermisst, teilte die philippinische Nationalpolizei am Montag mit. Sie sprach von 64 Verletzten. Behörden in China meldeten vier Toten durch herabfallende Bäume und Baumaterial in Guangdong, einem wichtigen Industriestandort in der Volksrepublik.

„Mangkhut“ ist der bislang größte Sturm des Jahres in der Region. Am Samstag fegte er durch den Norden der Philippinen, ehe er tags darauf den Süden Chinas erreichte. Seit 1979 hatte Hongkong keinen stärkeren Taifun erlebt, zeitweise war er mit Windgeschwindigkeiten von 195 Kilometern pro Stunde unterwegs. Am Montagmorgen wurde er zwar auf einen Tropensturm herabgestuft. Er bewegt sich jedoch landeinwärts, wo Regen und starke Winde bis Dienstag anhalten dürften.

In Guangdong wurden mehr als 2,4 Million Menschen in Sicherheit gebracht, wie Staatsmedien berichteten. Das nationale Meteorologiezentrum hatte gewarnt, der Süden Chinas werde einer „schweren Prüfung, die durch Wind und Regen verursacht wird“, unterzogen. Es forderte die Behörden auf, sich auf mögliche Katastrophen vorzubereiten. Ein Video zeigte, wie in Hongkong ein hohes Gebäude schwankte.

Hunderte Flüge wurden abgesagt. Hochgeschwindigkeitszugverbindungen und reguläre Bahnverbindungen in Guangdong und der Provinz Hainan seien gestoppt worden, teilte der Betreiber mit. In der benachbarten Stadt Macao wurden erstmals in ihrer Geschichte Kasinos angeordnet zu schließen, wie die Zeitung „South China Morning Post“ berichtete. Der Sicherheitsminister von Hongkong, John Lee Ka Chiu, rief die Bewohner auf, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Auf den Philippinen wurden laut Polizei 43 Menschen vermisst. Viele der Betroffenen sind Goldminenarbeiter, die nach Angaben ihrer Familien durch einen Erdrutsch in der Provinz Benguet eingeschlossen sein könnten. Am späten Sonntagabend wurden die Rettungsbemühungen unterbrochen und am Montagmorgen wieder aufgenommen. Männer nutzten Spitzhacken und Schaufeln, um den eingeweichten, rutschigen Boden freizulegen. Der unstete Grund schränkte den Einsatz von schwerem Gerät ein.

Der Bürgermeister von Itogon, Victorio Palangdan, sagte, drei Dorfbewohner, die beinahe von den Schlamm- und Geröllmassen begraben worden seien, hätten gesehen, dass andere Bewohner in ein Gebäude in dem Dorf Ucab gegangen seien, das einst von einer Schlafbaracke in eine Kapelle umgewandelt worden sei. „Sie dachten, sie seien dort sicher“, sagte er am Telefon.

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