Finanzdelikte US-Gericht erlaubt Auslieferung von Ghosn-Komplizen

Der ehemalige US-Elitesoldat Peter T. und dessen Sohn dürften an Japan überstellt werden. Sie sollen dem Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn bei seiner Flucht geholfen haben.

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Der Ex-Nissan-Chef versteckt sich im Libanon, um einem Prozess wegen Finanzdelikten zu entgehen. Quelle: AP

Ein US-Gericht hat den Weg für eine Auslieferung der beiden mutmaßlichen Fluchthelfer von Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn freigemacht. Der ehemalige US-Elitesoldat Peter T. und dessen Sohn könnten an die japanische Justiz überstellt werden, urteilte Richter Donald Cabell am Freitag. Ob das auch wirklich passiert, entscheidet letztlich das US-Außenministerium.

Die beiden Männer sollen Ghosn vergangenes Jahr bei der Flucht aus Japan geholfen haben, bevor dieser dort wegen Finanzdelikten vor Gericht gestellt werden konnte. In einer Kiste soll der ehemalige Autoboss in einen Privatjet geschafft und dann erst in die Türkei und dann in den Libanon geflogen worden sein. Der Libanon hat kein Auslieferungsabkommen mit Japan. Ghosn hatte seine Flucht damit begründet, in Japan hätte er kein faires Verfahren erwarten können.

Aus Bankunterlagen geht nach Angaben der Staatsanwaltschaft hervor, dass Ghosn im Oktober 2019 mehr als 860 000 Dollar an eine Firma mit Verbindung zu T. überwiesen hatte. Außerdem soll Ghosns Sohn rund 500 000 Dollar in Form von Kryptowährungen an T. übermittelt haben. Seit ihrer Festnahme im Mai sind T. und sein Sohn in Haft. Sie bestreiten die Vorwürfe nicht, ihre Anwälte wollen aber die von Japan geforderte Auslieferung verhindern.

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