Finanzkrise S&P stuft Argentinien tiefer in den „Ramsch“-Bereich

S&P stuft Argentinien tiefer in den „Ramsch“-Bereich Quelle: dpa

Argentinien steuert auf eine Rezession zu. Die Inflationsrate liegt mittlerweile bei rund 30 Prozent. Nun hat die Agentur S&P das Kredit-Rating des südamerikanischen Landes weiter herabgestuft.

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Die Agentur S&P hat das langfristige Kredit-Rating für Argentinien gesenkt. Sie nahm ihre Bewertung am Montag um eine Stufe auf „B“ zurück, womit das Land tiefer in den „Ramsch“-Bereich zurückfällt und Anlagen als hochspekulativ gelten. Der Ausblick wurde auf „stabil“ gesetzt. Die Herabstufung auf „B“ spiegele die Erosion des argentinischen Wirtschaftswachstums, die steigende Inflation und die zunehmende Verschuldung wider, erklärte S&P.

Argentinien ist in einer tiefen Wirtschaftskrise und auf Hilfe von außen angewiesen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte jüngst beschlossen, dem krisengeschüttelten Land stärker unter die Arme zu greifen. Argentiniens Präsident Mauricio Macri hatte den IWF um Hilfe gebeten und sich im Gegenzug zu härteren Einsparungen verpflichtet. Auch die Weltbank hat Argentinien zwei Hilfskredite im Gesamtvolumen von knapp einer Milliarde Dollar bewilligt. „In diesen schwierigen Zeiten bietet die Weltbank Argentinien ihre starke Unterstützung und Solidarität an, speziell den verwundbarsten Menschen dort“, sagte der Weltbank-Direktor für Lateinamerika, Jorge Familiar, Anfang November. „Diese Finanzierung wird diejenigen, die Hilfe am nötigsten haben, davor bewahren, in die Armut zu fallen“, betonte er.

Die erste Tranche von 500 Millionen Dollar soll helfen, Löcher im argentinischen Haushalt zu stopfen. Weitere 450 Millionen Dollar fließen in ein Projekt zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Damit sollen 250.000 Kinder in Argentinien erreicht werden, die bisher von staatlichen Hilfen ausgeschlossen sind.

Die Regierung in Buenos Aires steht unter Druck, da die Landeswährung seit Jahresbeginn etwa die Hälfte ihres Wertes verloren hat. Zudem steuert das südamerikanische Land auf eine Rezession zu. Die Inflationsrate liegt bei rund 30 Prozent.

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