
Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen Schuldenschnitt für Griechenland abgelehnt und die weitere Beteilung des IWF am Hilfsprogramm gelobt. „Ein Schuldenschnitt im klassischen Sinne ist nach den Regeln des Euro sowieso verboten. Innerhalb des Euroraums kann man das nicht machen“, sagte Merkel am Montag in einem Interview mit Phoenix und Deutschlandfunk. Das Euro-Land habe bereits erhebliche Erleichterungen bekommen. Falls weitere nötig seien, müsse man darüber 2018 oder 2019 sprechen. Im Sommer 2018 läuft das Hilfsprogramm für das hoch verschuldete Land aus.
Merkel verteidigte die Reformauflagen für Griechenland als Gegenleistung für weitere Milliardenhilfen. Das Land habe harte Reformen angepackt und werde seine Zusagen hoffentlich auch einhalten. „Aber zuviel Nachsichtigkeit hilft auch nicht“, sagte sie und verwies auf die Euro-Länder Spanien und Irland, die nach harten Reformprogrammen wieder kräftiges Wachstum verzeichnen. Auch in Griechenland wachse die Wirtschaft nun wieder leicht.
Sie halte es mit Blick auf das Griechenland-Programm nach wie vor für sinnvoll, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) an Bord bleibe, sagte die CDU-Vorsitzende. Vor allem die Union sah dies als Grundvoraussetzung für die weitere deutsche Beteiligung am Hilfsprogramm, für die der Haushaltsausschuss des Bundestages grünes Licht gegeben hatte. Wichtig sei, dass der IWF einen „sehr nüchternen“ und „sehr harten“ Blick auf Griechenland habe, sagte Merkel.