„Fire and Fury“-Autor Wolff sieht das Ende von Trumps Präsidentschaft

Mit seinem Enthüllungsbuch „Fire and Fury“ glaubt Michael Wolff das Ende der Präsidentschaft von Donald Trump eingeläutet zu haben. Trump erklärte auf Twitter, dass er nicht nur „klug“, sondern vielmehr ein „Genie“ sei.

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Der Autor des Enthüllungsbuches „Fire and Fury“, Michael Wolff, glaubt mit seinem Buch eine zweite Amtszeit Donald Trumps verhindert zu haben. Quelle: dpa

London/Washington Der Autor des Enthüllungsbuchs „Fire and Fury“ (Feuer und Zorn) über die Zustände im Weißen Haus sieht den Anfang vom Ende der Präsidentschaft Donald Trumps gekommen. Sein Buch habe den Menschen die Augen geöffnet, was die mangelnden Fähigkeiten des US-Präsidenten angehe, sagte Michael Wolff in einem BBC-Interview am Samstag.

„Die Geschichte, die ich erzähle, scheint diese Präsidentschaft auf eine Weise darzustellen, die sagt, dass er nicht fähig ist, seinen Job zu machen – der Kaiser hat keine Kleider“, sagte Wolff. Das sei der Hintergrund für die Wahrnehmung und die Einsicht, die Trumps Präsidentschaft letztlich ein Ende bereiten würden. Im Bezug auf seien Quellen, die Mitarbeiter des Weißen Hauses, sagte Wollf, dass ihnen zu Beginn relativ gleichgültig gewesen sei, wer Präsident der Vereinigten Staaten sei. „Das alles sind ehrgeizige Menschen, Leute mit guten Absichten, die Erfolg in ihrem Job haben wollten.“ Erst im Verlauf der Monate nach der Wahl seien sie zu dem Schluss gekommen, dass etwas unglaublich verkehrt und sehr viel sonderbarer war, als sie es sich hätten vorstellen können.

Das am Freitag erschienene Enthüllungsbuch beschreibt Vorgänge aus dem engsten Umfeld des US-Präsidenten und zeichnet ein chaotisches Bild seiner Regierungsführung. Insbesondere spricht es Donald Trump die nötigen intellektuellen Fähigkeiten für das Amt des US-Präsidenten ab.

Trump selbst wehrte sich gegen die Darstellung im Buch. Er hält sich nicht nur für „wirklich klug“, sondern für einen „Genius“, wie er am Samstag via Twitter mitteilte. Den Autoren Michael Wolff bezeichnete er als „Verlierer“ und er griff erneut seinen Ex-Chefstrategen Steve Bannon an, auf den sich Wolff in seinem Buch unter anderem stützt.

Jetzt, da sich die Vorwürfe einer Zusammenarbeit mit Russland zur Wahlbeeinflussung als Ente herausgestellt hätten, würden die Demokraten und „ihre Schoßhunde, die Lügenmedien“, sich auf die Themen geistige Stabilität und Intelligenz des Präsidenten stürzen, schrieb Trump. „Tatsächlich sind meine beiden größten Stärken in meinem ganzen Leben geistige Stabilität gewesen und (...) wirklich klug zu sein“.

Als Beweis führt Trump dann an, dass er es von einem „SEHR erfolgreichen Geschäftsmann“ zu einem „Top-Fernsehstar“ und dann gleich „im ersten Anlauf“ zum US-Präsidenten gebracht habe. „Ich glaube, das würde nicht als klug, sondern als Genie kennzeichnen, und dazu als ein sehr stabiles Genie!“, schrieb Trump, der sich bereits 2000 als Kandidat der Reform Party um die US-Präsidentschaft beworben hatte.

Wolffs Buch nannte er „langweilig und unwahr“. Der Autor habe Bannon benutzt, „der geweint hat, als er gefeuert wurde, und um seinen Job gebettelt hat“.

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