Flüchtlinge Amnesty International kritisiert EU-Flüchtlingspolitik

Europa trage eine Mitschuld am Tod Tausender Flüchtlinge im Meer, wirft Amnesty International der EU vor. Die Union habe humanitäre Maßnahmen versäumt und zu sehr auf die Abwehr der Migranten gesetzt.

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Nicht allen Migranten gelingt die Flucht nach Europa, viele sterben bei der Überfahrt. Quelle: AP

Wien Amnesty International hat der Europäischen Union vorgeworfen, sich zu sehr auf die Abwehr von Flüchtlingen zu konzentrieren. Die Gemeinschaft versuche die Menschen aus den Mitgliedsstaaten herauszuhalten, anstatt ihnen einen sicheren Weg nach Europa zu ermöglichen, hieß es im am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation. Die EU sei gescheitert, humanitäre Maßnahmen zu ergreifen, die den Tod Tausender Menschen auf See hätten verhindern können.

Mehr als 110.000 Menschen, die vor Konflikten oder Armut flüchten, sind in diesem Jahr bereits in die EU gekommen. Mehr als 400 sind bisher gestorben.

Amnesty stellte fest, EU-Mitgliedsstaaten würden beim Finden möglicher Lösungen zu einer Verteilung der Flüchtlinge zum größten Teil hin- und herschwanken oder diesen Prozess gar aktiv behindern. Es sei wenig geleistet worden, um die rechtlichen Grundlagen zu schaffen, damit Flüchtlinge keine gefährlichen Mittelmeer-Überquerungen mehr in Angriff nähmen.

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