Flüchtlinge auf Nauru US-Mitarbeiter starten mit Fingerabdrücken

Die US-Heimatschutzbehörde hat auf der pazifischen Insel Nauru nach Angaben von Flüchtlingen mit der Aufnahme von Fingerabdrücken begonnen. Mit den Daten wird ermittelt, wer Asyl in den Vereinigten Staaten bekommt.

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Nach einem Abkommen mit Australien nehmen Amerikaner bis zu 1.250 Flüchtlinge von den pazifischen Inseln Nauru und Papua-Neuguinea auf. Quelle: AP

Canberra US-Behördenmitarbeiter haben auf der pazifischen Insel Nauru nach Angaben von Asylsuchenden am Montag mit der Aufnahme von Fingerabdrücken begonnen. Weitere biometrische Informationen wie Größe und Gewicht würden ebenfalls von der US-Heimatschutzbehörde festgehalten, ging aus einem Dokument hervor, das unter Flüchtlingen kursierte und die Nachrichtenagentur AP am Montag erhielt.

Nach den Angaben eines Asylsuchenden wurde den Kandidaten nicht mitgeteilt, wie lange die Sicherheitsüberprüfung dauern wird. Die US-Heimatschutzbehörde reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage, das australische Ministerium für Einwanderung und Grenzschutz lehnte einen Kommentar ab.

Hintergrund ist ein Abkommen der USA mit Australien, nach dem die Amerikaner bis zu 1250 Flüchtlinge von den pazifischen Inseln Nauru und Papua-Neuguinea aufnehmen sollen, die Australien nicht im Land haben will. Das Land bezahlt die Inselstaaten derzeit für die Unterbringung von mehr als 2000 Asylsuchenden, die vorwiegend aus Iran, Afghanistan und Sri Lanka stammen. Aktivisten haben die Versorgung dort als menschenunwürdig kritisiert.

US-Präsident Donald Trump hat den Pakt nur widerwillig akzeptiert, den sein Vorgänger Barack Obama ausgehandelt hatte. Zunächst bezeichnete er das Abkommen als „dumm“ und stellte infrage, ob es weiter aufrechterhalten wird. Später sagte Trump, die Menschen müssten sich „extremer Überprüfungen“ unterziehen.

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