Flüchtlingskrise 16.000 Menschen harren an Grenze zu Jordanien aus

Weil Jordanien die Einreisekontrollen verschärft hat, harren rund 16.000 Flüchtlinge an der syrisch-jordanischen Grenze aus. Nur 50 bis 100 Menschen dürfen pro Tag ins Land einreisen.

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Jordanien hat seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien nach eigenen Angaben rund 1,4 Millionen Menschen aus dem Nachbarland aufgenommen. Das entspricht einem Fünftel der jordanischen Bevölkerung. Quelle: obs

Amman Wegen verschärfter Einreisekontrollen Jordaniens stauen sich immer mehr der Flüchtlinge an der syrischen Grenze. Mittlerweile warteten in der Wüstenregion bereits 16.000 Menschen darauf, nach Jordanien einreisen zu können, sagte Regierungssprecher Mohammed Momani am Montag. Vor einer Woche seien es noch 12.000 gewesen.

Jordanien hat seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien nach eigenen Angaben rund 1,4 Millionen Menschen aus dem Nachbarland aufgenommen. Das entspricht einem Fünftel der jordanischen Bevölkerung. Teilweise seien bis zu 5000 Flüchtlinge am Tag angekommen, sagte Momani. „Das ging vor allem auf Kosten Jordaniens.“

Mittlerweile würden nur noch 50 bis 100 pro Tag ins Land gelassen, vor allem Frauen, Kinder, Alte und Kranke. „Sicherheit ist die oberste Priorität“, sagte der Sprecher.

Einige der Syrer sind bereits seit Wochen oder gar Monaten in der Grenzregion. Hilfsorganisationen kritisieren, dass ihre Lage immer verzweifelter werde. Human Rights Watch hatte im Dezember erklärt, dort säßen mindestens 20.000 Menschen fest. Das UN-Flüchtlingshilfswerk rief Jordanien auf, sie ins Land zu lassen.

Momani sagte der Nachrichtenagentur AP, dass die Flüchtlinge Zelte, Öfen, Essen und Medikamente erhalten hätten. Mit Hilfe internationaler Organisationen seien dort auch Kliniken eingerichtet worden.

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