Flüchtlingsstrom nach Europa Österreich will Grenzkontrollen am Brenner

Der Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer nimmt wieder zu - Italien hat bereits Hilfe bei der Bewältigung gefordert. Auch Österreich reagiert und will in naher Zukunft Grenzkontrollen am Brenner-Pass einführen.

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„Ich erwarte sehr zeitnah, dass Grenzkontrollen aktiviert werden (...)“, so der österreichische Verteidigungsminister. Quelle: Reuters

Wien Österreich bereitet angesichts des zunehmenden Flüchtlingsstroms über das Mittelmeer nach Italien Grenzkontrollen am Brenner-Pass vor. „Ich erwarte sehr zeitnah, dass Grenzkontrollen aktiviert werden (...)“, sagte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) zur „Kronen Zeitung“ vom Dienstag. Ein unterstützender Einsatz des Bundesheeres an der Grenze sei „unabdingbar, wenn der Zustrom nach Italien nicht geringer wird“. Dem Bericht zufolge stehen für den Einsatz zur Grenzsicherung am Brenner-Pass insgesamt 750 Soldaten zur Verfügung. Innerhalb von 72 Stunden sollen die Soldaten „im Fall einer Alarmierung“ voll einsatzfähig sein. Bereits am Montag seien vier Radpanzer in das Grenzgebiet verlegt worden.

Der Brenner-Übergang zu Italien ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Routen für den Fracht- und Tourismusverkehr. Bei Grenzkontrollen in der Urlaubssaison sind lange Staus vorprogrammiert.

Italien hat in diesem Jahr bereits 82.000 Flüchtlinge aufgenommen, ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Damit ist Italien Hauptaufnahmeland für Flüchtlinge geworden, die nach Europa wollen. In Österreich ist die Zahl der Asylanträge nach Schließung der Balkan-Route im vergangenen Jahr auf knapp 42.100 von 90.000 ein Jahr zuvor zurückgegangen. Zum Asylverfahren zugelassen wurden laut Innenministerium gut 36.000 Menschen. Das Land blieb damit unter der selbst gesteckten Obergrenze von 37.500 Asylverfahren.

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