Folgen des Brexits Unternehmen zögern bei Investitionen in Großbritannien

Die Mehrheit der deutsche Unternehmen gehe von einem harten Brexit aus, sagt Ulrich Hoppe, Geschäftsführer der deutsch-britischen Industrie- und Handelskammer. Vor allem die Automobilbranche habe Sorgen.

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Kommt es zu einem harten Brexit, ist der freie Zugang zum EU-Binnenmarkt für Großbritannien weg. Quelle: dpa

Berlin/London Mehr als sechs Monate nach dem Brexit-Votum bekommen deutsche Unternehmen bereits Auswirkungen des geplanten EU-Austritts der Briten zu spüren. Zwar gebe es „im Moment“ keine direkten Folgen, sagte Ulrich Hoppe, Geschäftsführer der deutsch-britischen Industrie- und Handelskammer in London. Doch auf die Pläne der Unternehmen habe der angekündigte EU-Austritt Großbritanniens bereits Einfluss. „Mittelfristig werden die deutschen Investitionen im Vereinigten Königreich sicherlich nicht mehr so wachsen wie bisher“, sagte Hoppe.

Prinzipiell gehe die Mehrheit der deutschen Unternehmen von einem harten Brexit aus – ohne freien Zugang zum EU-Binnenmarkt. Dementsprechend seien die Erwartungen negativ. „Es ist ein Abwarten spürbar“, sagte Hoppe.

Vor allem die Automobilbranche sehe dem Brexit mit Sorge entgegen. „Nach dem Ausstieg kommt dann sicher mehr Bürokratie auf die Unternehmen zu“, erklärte Hoppe. Gerade internationale Großkonzerne seien besonders abhängig von der Freizügigkeit der Arbeit. „Mitarbeiter für ein paar Monate an einem Projekt in Großbritannien arbeiten zu lassen, wird nach dem Brexit schwieriger werden“, so Hoppe. Denn die aktuell europaweit einheitlichen Arbeitsregelungen seien dann passé.

Die Mehrheit der Briten hatte im Juni 2016 für den EU-Austritt gestimmt. Ende März will die Regierung von Premierministerin Theresa May den Brexit offiziell bei der EU anmelden.

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