Paris Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat bei einem Besuch in Paris für das umstrittene Ceta-Freihandelsabkommen geworben. Das Abkommen zwischen der Europäischen Union und Kanada sei ein „neuer Standard für alle Freihandelsabkommen, die in der Zukunft unterschrieben werden könnten“, sagte Trudeau am Montag im Pariser Élyséepalast.
„Man sieht bereits (...) die Schaffung von Arbeitsplätzen, Gelegenheiten für Ihre Landwirte, mehr Käse nach Kanada zu verkaufen“, versicherte er an die Adresse der Franzosen.
Macron lobte die Zusammenarbeit der beiden Regierungen, um „klarzustellen, was klargestellt werden musste“. Trudeau und er hätten beide den Willen, Handelsabkommen mit sozial-, umwelt- und gesundheitspolitischen Ansprüchen in Einklang zu bringen. Frankreich hatte im vergangenen Jahr gefordert, bei der Ceta-Umsetzung sicherzustellen, dass Maßnahmen zum Klimaschutz nicht von Investoren vor Investitionsgerichten angegriffen werden können.
Ceta wird seit Mitte September europaweit in wesentlichen Teilen vorläufig angewendet. Regelungen zum Investitionsschutz im Rahmen von Ceta können aber erst in Kraft treten, wenn sämtliche EU-Staaten das Abkommen ratifiziert haben. Dabei geht es um sogenannte öffentliche Investitionsgerichte, die Rechtsstreitigkeiten zwischen Unternehmen und Staaten klären sollen. Trudeau will am Dienstag auch vor der französischen Nationalversammlung sprechen.