Frankreich Deutlich mehr Anzeigen wegen sexueller Übergriffe

Die „#MeToo-Debatte“ hat in Frankreich wohl zu einer erhöhten Anzeigebereitschaft von Opfern geführt. Die Polizei spricht von deutlich mehr Anzeigen wegen sexueller Belästigung und Übergriffe im vergangenen Jahr.

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Paris
Bei der französischen Polizei sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Anzeigen wegen sexueller Übergriffe und Belästigungen eingegangen. Besonders groß war der Anstieg bei Fällen, in denen es sich nicht um Vergewaltigungen handelt, im vierten Quartal - also im Zeitraum der „#MeToo“-Debatte über Sexismus und sexuelle Gewalt. Von Oktober bis Dezember 2017 seien 31,5 Prozent mehr solcher Übergriffe und Belästigungen angezeigt worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, heißt es einer Statistik des Pariser Innenministeriums.

Dies könne man als Effekt im Kontext der Debatte nach den Vorwürfen gegen Hollywood-Produzent Harvey Weinstein sehen, so der am Donnerstag über Twitter verbreitete Bericht des Ministeriums. Möglicherweise seien dabei auch ältere Vorfälle gemeldet worden. Weinstein war Anfang Oktober beschuldigt worden, jahrelang Schauspielerinnen und Mitarbeiterinnen sexuell belästigt zu haben. Der Fall hatte unter dem Schlagwort „#MeToo“ eine internationale Debatte begründet.

Über das gesamte Jahr 2017 betrachtet wurden in Frankreich 16 400 Vergewaltigungen der Polizei gemeldet, 12 Prozent mehr als 2016. Hier verteilte das Plus sich gleichmäßiger, auch wenn Ende des Jahres ebenfalls ein größerer Anstieg zu verzeichnen war. Die Zahl der Anzeigen wegen anderer sexueller Übergriffe einschließlich Belästigung stieg insgesamt um rund 10 Prozent auf 24 000.

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