Paris Mit 170 Demonstrationen haben Franzosen am Donnerstag gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron und seine Arbeitsmarktreformen protestiert. Zu dem Aktionstag hatten zwei der größten Gewerkschaften des Landes aufgerufen. Es war das vierte Mal seit September, dass Demonstranten mit Unterstützung der Gewerkschaften ihre Unzufriedenheit mit Macron auf die Straße trugen. Die Zahl der Teilnehmer ging jedoch zuletzt zurück.
In Nantes setzte die Polizei Tränengas ein, um die Menge aufzulösen. Der ehemalige linke Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Mélenchon sagte bei einer Demonstration in Marseille, der Kampf sei nicht vorüber.
Die Reformen Macrons beschneiden den Einfluss der Gewerkschaften. Unternehmen wird es leichter gemacht, ihre Angestellten zu entlassen, zudem werden landesweite Tarifverhandlungen erschwert.
Macron sieht in den Reformen den ersten Schritt zu einer tiefgreifenden Änderung antiquierter Arbeitsgesetze und einem wirtschaftlichen Aufschwung. Seine politischen Gegner und Gewerkschaften befürchten eine Aufweichung des Arbeitnehmerschutzes. Einige der neuen Maßnahmen wurden von Macron bereits per Dekret auf den Weg gebracht.