
Warna Bulgarien will mit Frankreich zur Beseitigung des Sozial- und Lohndumpings in der EU zusammenarbeiten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte am Freitag nach einem Treffen mit seinem bulgarischen Amtskollegen Rumen Radew, beide Staaten seien sich über eine Reform der EU-Entsenderichtlinie einig. „Es sind Änderungen der jetzigen Normen notwendig“, betonte der bulgarische Staatschef Radew während einer Pressekonferenz in der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna, die im Fernsehen direkt übertragen wurde.
Beide Präsidenten erörterten außerdem die Flüchtlingspolitik und den Schutz der EU-Außengrenzen. Bulgarien müsse „vollrechtliches Mitglied des Schengen-Raumes“ ohne Grenzkontrollen werden, betonte Macron. Das Land habe die Beitrittskriterien voll erfüllt. Bulgarien und Frankreich hätten sich auf Zusammenarbeit über die Flüchtlingsregeln geeinigt, sagte Macron.
„Die Sicherheit der europäischen Grenzen beginnt bei der Sicherung unserer (bulgarischen) Grenzen“, sagte Radew. Bulgarien erwarte daher die Unterstützung Frankreichs beim Schutz seiner Grenzen. Die bulgarische EU-Außengrenze zur Türkei ist mit einem Drahtzaun gegen illegale Übertritte von Migranten geschützt.
Paris und Sofia wollten auch bei der Verteidigungspolitik und bei der Reform der EU zusammenarbeiten. „Wir wollen die Mauer durchbrechen, die die neuen von den alten EU-Mitgliedern trennt“, betonte Macron.