Paris Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich nach einem Treffen mit venezolanischen Oppositionspolitikern für eine europäische Debatte über Maßnahmen gegen die Maduro-Regierung ausgesprochen. Sollte sich die Lage in dem südamerikanischen Land nicht bessern, müssten auch in Europa „Maßnahmen“ diskutiert werden, die die Verantwortlichen der Situation treffen, teilte Macron am Montag in einer Erklärung mit. Nähere Angaben dazu, wie die diese aussehen könnten, machte die französische Regierung zunächst nicht.
Macron hatte sich mit dem Präsidenten des venezolanischen Parlaments, Julio Borges, Parlamentsvizepräsident Freddy Guevera und dem führenden Oppositionsaktivisten Roberto Patino im Élysée-Palast in Paris getroffen. Das Treffen ist Teil einer Europa-Reise der Opposition, um den internationalen Druck auf den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro zu erhöhen. Macron stehe hinter dem Parlament Venezuelas, nicht hinter der neu eingesetzten Verfassungsgebenden Versammlung, sagte Borges nach dem Treffen.
Die prominente Oppositionsaktivistin und Frau des politischen Gefangenen Leopoldo López, Lilian Tintori, war am Montag nicht im Élysée-Palast anwesend, obwohl sie eigentlich an dem Treffen teilnehmen sollte. Tintori sagte, ihr Pass sei konfisziert worden und sie habe Venezuela nicht verlassen dürfen.
Macron hatte die Regierung Maduros vor kurzem als Diktatur bezeichnet. Borges twitterte am Wochenende, dass er auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die britische Premierministerin Theresa May und den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy in den kommenden Tagen treffen werde.