Freihandelsabkommen Mexiko droht mit Ende der Nafta-Verhandlungen

Politisches Hin und Her um Nafta: Donald Trump könnte laut kanadischen Kreisen das Freihandelsabkommen im Januar aufkündigen. Sollte dies tatsächlich geschehen, droht Mexiko mit der Beendigung der Verhandlungen.

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Nafta: Mexiko droht mit Ende der Verhandlungen Quelle: Reuters

London Mexiko droht Insidern zufolge mit dem Abbruch der Nafta-Verhandlungen, sollte US-Präsident Donald Trump das nordamerikanische Freihandelsabkommen mit Kanada und Mexiko aufkündigen. Mexiko werde in diesem Fall den Verhandlungstisch verlassen, sagten drei mit den Gesprächen vertraute Personen in Mexiko am Mittwoch.

Zuvor war bekannt geworden, dass Kanada zunehmend davon ausgeht, Trump werde das Abkommen bald aufkündigen. Damit werde Ende Januar gerechnet, wenn die Unterhändler der drei Länder eigentlich zur sechsten und vorletzten Verhandlungsrunde über eine Modernisierung des Vertrags in Montreal zusammenkommen sollen, hieß es in kanadischen Regierungskreisen. Die nächste Runde ist für den 23. bis 28. Januar angesetzt. Ende März sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein.

Allerdings könnte die Aufkündigung auch Verhandlungstaktik von Trump sein, um Druck für Zugeständnisse aufzubauen. Mit einem Kündigungsschreiben würde eine sechsmonatige Ausstiegsphase eingeläutet. Die USA wären nach Ablauf der Zeit aber rechtlich nicht daran gebunden, das Abkommen auch wirklich zu beenden.

Trump hat die seit 1994 bestehende Vereinbarung als ein Desaster bezeichnet, das Arbeitern in den USA geschadet und viele Jobs gekostet habe. Befürworter halten dem entgegen, dass durch das Freihandelsabkommen in den USA Jobs geschaffen worden und die Probleme in der Industrie eher auf Konkurrenz aus China zurückzuführen seien. In den bisherigen fünf Verhandlungsrunden, das Abkommen durch eine Modernisierung zu retten, wurden keine greifbaren Fortschritte erzielt.

Für Mexikos Wirtschaft ist Nafta ein Eckpfeiler. Etwa 80 Prozent der Ausfuhren des Landes gehen in die USA. Vor allem für Zulieferer in der Autoindustrie wäre eine Einschränkung des Marktzugangs in die weltgrößte Volkswirtschaft ein schwerer Schlag.

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