Washington Bei den Verhandlungen zur Zukunft des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta rechnen die USA, Mexiko und Kanada nicht mehr mit einer Einigung in diesem Jahr. Die Unterhändler der drei Länder verständigten sich am Dienstag in Washington darauf, die Gespräche sollten bis ins nächste Jahr ausgedehnt werden. Sie benötigten mehr Zeit, um Differenzen zu überbrücken, hieß es in einer Mitteilung.
Nafta ist das größte Freihandelsabkommen der Welt. Der Binnenmarkt aller drei Staaten umfasst 460 Millionen Menschen und verfügt über eine gemeinsame Wirtschaftsleistung von umgerechnet rund 16,8 Billionen Euro. Der Vertrag muss auf Druck der USA nachverhandelt werden, weil Präsident Donald Trump die Vereinigten Staaten benachteiligt sieht. Er stößt sich vor allem am Defizit im Handel mit Mexiko. Nafta trat Anfang 1994 in Kraft.
In einer Erklärung der Verhandlungsführer hieß es, es habe bei einigen der Themen Fortschritte gegeben, darunter beim Wettbewerb. Verhärtet sind die Fronten aber weiterhin wegen der Forderung Trumps, das Handelsdefizit der USA zu reduzieren. „Ehrlich gesagt bin ich überrascht und enttäuscht über den Widerstand unserer Verhandlungspartner“, erklärte der US-Handelsbeauftragter Robert Lighthizer.