Friedensverhandlungen Nordkorea zieht Gipfel mit Südkorea in Betracht

Es gibt Hoffnung auf die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen. Südkoreas Präsident bekräftigte bei der UN seinen Aufruf, den Krieg offiziell zu beenden.

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Im Februar 2018 gaben sich Moon Jae In, Präsident von Südkorea und Kim Yo Jong, Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, im Amtssitz des südkoreanischen Präsidenten die Hand. Quelle: dpa

Nordkorea hat seine Bereitschaft erklärt, einen Gipfel mit Südkorea in Betracht zu ziehen. Es müsse sichergestellt sein, dass sich die beiden Länder mit gegenseitigem Respekt begegneten, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag Kim Yo Jong, die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un.

Mittels konstruktiver Gespräche könnten die schwelenden Fragen nach einem Ende des Kriegszustands, der Wiedereröffnung des Verbindungsbüros mit Südkorea und einem Gipfel der beiden koreanischen Staaten gelöst werden.

Südkoreas Präsident Moon Jae In hatte am Dienstag in einer Ansprache vor den Vereinten Nationen einen Aufruf zur offiziellen Beendigung des Korea-Kriegs bekräftigt. Nordkorea hatte dem Vorstoß keine grundsätzliche Absage erteilt, diesen aber zunächst als voreilig bezeichnet. Es ergebe keinen Sinn, einen offiziellen Schlussstrich unter den Korea-Krieg von 1950 bis 1953 zu ziehen, solange mit zweierlei Maß gemessen werde, hatte Kim Yo Jong am Freitag erklärt.

Vor mehr als einer Woche hatte Kim Yo Jong nach einem südkoreanischen Raketentest noch mit der „kompletten Vernichtung“ aller Beziehungen gedroht. Südkoreas Präsident hatte erklärt, die neu entwickelte Raketen könnten als Abschreckung gegenüber Nordkorea dienen. Nur wenige Stunden vor Südkorea hatte auch Nordkorea neue Raketen getestet.

Der Konflikt in den 1950er-Jahren wurde lediglich mit einem Waffenstillstandsabkommen beendet. Einen Friedensvertrag gibt es nicht. Formell gesehen befinden sich die beiden Nachbarn somit weiterhin im Kriegszustand. Bemühungen, dies zu ändern, treten seit Jahrzehnten auf der Stelle.

Das liegt auch daran, dass die USA, die im Korea-Krieg an der Seite Südkoreas kämpften und bis heute der wichtigste militärische Verbündete des Landes sind, erst von Nordkorea die Zusage haben wollen, dass das abgeschottete Land auf seine Atomwaffen verzichtet.

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