G20-Treffen Staaten wollen bei Gesundheitsschutz zusammenrücken

Die G20-Staaten haben sich auf eine bessere globale Vorbereitung auf Epidemien und Gesundheitskrisen geeinigt. Zukünftig sollen regelmäßige Abstimmungen und Ernstfall-Übungen den globalen Gesundheitsschutz stärken.

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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) betonte, dass ein umfassender, weltweiten Gesundheitsschutz für eine gute soziale, politische und wirtschaftlich Entwicklung in der Welt grundlegend ist. Quelle: dpa

Berlin Der Schutz vor ansteckenden Krankheiten und der Kampf gegen wachsende Antibiotika-Resistenzen soll in der G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer ein Dauerthema werden. Die Gesundheitsminister der Staatengruppe beschlossen nach Angaben des deutschen Gastgebers Hermann Gröhe vom Samstag bei ihrem ersten Treffen in Berlin, künftig regelmäßig in diesem Rahmen zusammenzukommen. „Dass die globale Gesundheit zum festen Bestandteil auf der Tagesordnung der G20 wird, ist ein starkes Signal, das heute von Berlin ausgeht“, sagte Gröhe. Ohne einen umfassenden, weltweiten Gesundheitsschutz könne es keine gute soziale, politische und wirtschaftlich Entwicklung in der Welt geben. Das sei die gemeinsame Auffassung der G20-Minister.

Die Ergebnisse der Berliner Ministerkonferenz sollen in die Diskussionen beim G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs Anfang Juli in Hamburg einfließen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte dem Treffen der Gesundheitsminister am Freitag durch ihre Eröffnungsrede am Freitag besonderes Gewicht verliehen. Bei anderen G20-Ministertreffen tritt sie nicht auf.

„Das Wohl aller Menschen hängt gleichermaßen davon ab, ob wir es schaffen, globalen Gesundheitsgefahren kraftvoll entgegenzutreten", sagte Gröhe. „Wir brauchen ein wirklich funktionierendes Verteidigungsbündnis gegen Gesundheitsgefahren.“ Im Zentrum stehe die Aufgabe, die Gesundheitssysteme überall zu stärken und reaktionsfähiger zu machen für den Fall von Pandemien und andere Gesundheitskrisen. Das müsse mit Ernstfall-Übungen ständig geprüft werden.

Als „wichtigen Durchbruch im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen“ bezeichnete Gröhe die Zusage aller G20-Länder, bis Ende 2018 nationale Aktionspläne umzusetzen. Solche Medikamente sollten weltweit verschreibungspflichtig werden. Außerdem müsse die Forschung für neue Medikamente auch mit Anreizen vorangetrieben werden. Daneben wollen die G20-Länder armen Staaten unter die Arme greifen, um den Gesundheitsschutz zu stärken und ihnen Zugang zu bezahlbaren Medikamenten zu erleichtern.

In dem ihrem gemeinsamen Kommunique warnten die G20-Gesundheitsminister: „Die globale Vernetzung der Gesellschaften, der Geschäftswelt und der Regierungen bedeutet, dass Risiken von Infektionskrankheiten an einem Ort zu Gesundheitsrisiken überall werden können - mit weitreichenden humanitären, sozialen, politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Folgen.“

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