Gab es eine politische Achse USA-Moskau? Senat prüft Russland-Verbindungen

Das FBI wollte nicht eingreifen. Jetzt untersucht ein verärgerter US-Senat selber, ob es Kontakte zwischen Wahlkampfteams in den USA und Moskau gegeben hat. Donald Trump schweigt.

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Die Senatoren Mark Warner und Richard Burr im Gespräch vertieft, bevor das Armed Services Committe des Senats seine Anhörungen über russische Geheimdienst-Aktivitäten aufnimmt. Jetzt sollen zusätzlich potenzielle Verbindungen einzelner Wahlkampf-Mitarbeiter nach Moskau untersucht werden. Quelle: AFP

Washington Im Zuge der mutmaßlichen russischen Hackerangriffe während des US-Wahlkampfes will der Senat zu möglichen Verbindungen von Wahlhelfern nach Moskau ermitteln. Ein entsprechender Ausschuss solle allen Hinweisen der Geheimdienste nachgehen, teilten die Senatoren Richard Burr (Republikaner) und Mark Warner (Demokraten) am Freitag mit. Der Großteil der Arbeit solle hinter geschlossenen Türen stattfinden, öffentliche Anhörungen seien aber dennoch, falls möglich, geplant.

In einer gemeinsamen Stellungnahme erklärten die Senatoren, die Untersuchungen würden Hinweise prüfen, ob "Verbindungen zwischen Russland und Personen in den USA bestanden hätten, die mit den Wahlkampfteams verbunden waren". Daneben würden auch die Vorwürfe der Cyberspionage durch Russland untersucht. Wenn nötig werde es Vorladungen für Mitglieder aus der Obama-Verwaltung und Donald Trumps Wahlkampfteam geben.

Die US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland Einfluss auf den Wahlkampf zugunsten des Sieges von Donald Trump genommen hat. Dieser spekulierte auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, möglicherweise hätten die Geheimdienste selbst jüngst veröffentlichte, kompromittierende und nicht verifizierte Informationen über ihn an die Presse weitergegeben.

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Die überparteiliche Senats-Untersuchung kommt nur Stunden nachdem sich FBI-Direktor James Comey geweigert hatte zu erklären, ob er eine Untersuchung über etwaige Verbindungen des Trump-Teams zu Russland einleiten werde. Trump hatte eine entsprechende Frage auf einer Pressekonferenz zur Wochenmitte mit Schweigen beantwortet.

Die Führer beider Faktion im Senat, Mitch McConnell für die Republikaner und Chuck Schumer für die Demokraten, hätten es klargemacht, dass sie "jede Einmischung durch Russland in die US auf überparteilicher Basis überprüft sehen wollen", so Burr und Warner.

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