Gaspipeline Erdgas fließt weiterhin durch Jamal-Pipeline ostwärts

Die Gaspipeline Jamal-Europa führt von der Jamal-Halbinsel in Sibirien durch Russland, Belarus und Polen nach Deutschland. Jedoch fließt das Erdgas derzeit entgegen der üblichen Richtung.

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Mit dem Anziehen der Wirtschaftstätigkeit nach den Corona-Shutdowns ist der Gaspreis in den vergangenen Wochen stark gestiegen- Quelle: imago images/Dirk Sattler

Durch die Erdgas-Pipeline Jamal-Europa zwischen Russland und Deutschland fließt das Gas nach wie vor entgegen der üblichen Richtung von Deutschland nach Polen. Nach Angaben des in Kassel ansässigen Pipelinebetreibers Gascade fließen stündlich 1,2 Millionen Kilowattstunden ostwärts.

Das Kasseler Unternehmen, das russisches Gas bezieht und innerhalb Deutschlands transportiert, gehört einem Joint Venture des russischen Gasriesen Gazprom mit dem deutschen Öl- und Gasunternehmen Wintershall DEA, das wiederum dem deutschen Chemiekonzern BASF und dem russischen Unternehmen LetterOne gehört.

Mit dem Anziehen der Wirtschaftstätigkeit nach den Corona-Shutdowns ist der Gaspreis in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte behauptet, Deutschland verkaufe russisches Gas an Polen und die Ukraine weiter, anstatt den überhitzten Markt zu entlasten. Das Bundeswirtschaftsministerium lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Die Energiekonzerne Uniper und RWE waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Die Gaspipeline Jamal-Europa führt von der Jamal-Halbinsel in Sibirien durch Russland, Belarus und Polen nach Deutschland. Sie wurde 1999 fertiggestellt und wird seit Mitte der 2000er Jahre betrieben.

Zudem gibt es noch die Pipeline Nord Stream 1, die seit rund zehn Jahren Gas durch Unterwasser-Leitungen direkt von Russland nach Deutschland pumpt. Die umstrittene Pipeline Nord Stream 2, die ebenfalls durch die Ostsee verläuft, ist fertiggestellt, hat aber noch keine Genehmigung. Sie könnte im kommenden Sommer in Betrieb gehen.

Mehr: Lässt sich Putin mit seinen eigenen Waffen schlagen? Energie als Druckmittel im Konflikt mit Russland

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