Gaza-Konflikt Israel wirft Palästinensern Bruch der Waffenruhe vor

Flammen die Kämpfe wieder auf? Während ägyptische Unterhändler fieberhaft versuchen, im Gaza-Konflikt zu vermitteln, wirft Israel den militanten Palästinensern vor, die Feuerpause gebrochen zu haben.

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Israelischer Soldat: Bis Freitagmorgen um 07.00 Uhr (MESZ) sollte die Waffenruhe dauern. Quelle: Reuters

Gaza/Tel Aviv Radikale Palästinenser haben nach Angaben der israelischen Armee die Waffenruhe im Gaza-Konflikt gebrochen. Zwei aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen seien im Süden Israels niedergegangen, teilte ein Sprecher der Streitkräfte am frühen Freitagmorgen beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Terroristen haben die Feuerpause missachtet.“ Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Eine 72-stündige Waffenruhe zwischen Israel und radikalen Palästinenserorganisationen im Gazastreifen war bis Freitagmorgen um 07.00 Uhr (MESZ) angesetzt. Bemühungen um eine längerfristige Regelung verliefen bislang erfolglos.

Der Vorfall weckt Sorgen vor einem Aufflammen der Kämpfe. Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die Kassam-Brigaden, hatte am Donnerstagabend erneute Raketenangriffe angedroht. Israel hat für den Fall Gegenmaßnahmen angekündigt.

Seit dem Beginn einer israelischen Offensive vor etwa einem Monat waren im Gazastreifen nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 1886 Menschen getötet und mehr als 9800 verletzt worden. Auf der israelischen Seite kamen bei Kämpfen und Raketenbeschuss 64 Soldaten und drei Zivilisten ums Leben, mehr als 500 Menschen wurden verletzt.

Ägyptische Unterhändler ringen mit Israelis und Palästinensern in Kairo um eine dauerhafte Beruhigung des Konflikts. Die Palästinenser fordern eine Aufhebung der jahrelangen Blockade des Gazastreifens. Dabei nennen sie den Bau eines See- und Flughafens in Gaza, eine Aufhebung von Einschränkungen bei der Geldüberweisung und eine Ausweitung der Fangzone für Fischer. Sie verlangen auch die Freilassung von Häftlingen.

Israel fordert als Bedingung für einen Wiederaufbau des zerstörten Gazastreifens eine Entmilitarisierung des schmalen Küstengebiets und eine Entwaffnung der militanten Organisationen. Dies lehnt die Hamas bislang kategorisch ab.

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