Gefahr bleibt Terror geht weltweit zahlenmäßig zurück

Nach einer Studie für die US-Regierung gab es 2015 weniger Terrorakte. Doch die Gefahr bleibt. Nach Deutschland kehrten im vergangenen Jahr rund 250 Islamisten zurück, die eine Terrorausbildung durchlaufen haben könnten.

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Die Anschläge in Paris haben weltweit für Entsetzen gesorgt: Einer US-Studie zufolge hat es im Jahr 2015 weltweit weniger Anschläge gegeben. Quelle: dpa

Washington Die Zahl der weltweit verübten Terrorakte ist im vergangenen Jahr nach Erkenntnissen der US-Regierung erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Auch die Zahl der Todesopfer sei rückläufig, heißt es einem Bericht, den das US-Außenministerium am Donnerstag in Washington veröffentlichte. Die Statistik wurde von der Universität Maryland erstellt.

Die US-Regierung geht von weltweit 11.774 Terroranschlägen im Jahr 2015 aus, 13 Prozent weniger als 2014. Die Zahl der Terror-Toten sank demnach im gleichen Zeitraum um 14 Prozent auf 28.328, darunter sind auch rund 7000 Attentäter. Zudem wurden mehr als 35.000 Menschen bei Terroranschlägen verletzt und mehr als 12.000 als Geiseln genommen.

Die Terrorgefahr bleibe jedoch nach wie vor hoch, heißt es in dem Bericht. Sie werde immer dezentraler und schwerer fassbar. Die größte Gefahr gehe weiterhin von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus, wenngleich der IS den Höhepunkt seiner militärischen Stärke im Irak und in Syrien überschritten habe. „ISIL (IS) hatte seit Mai 2015 keinen signifikanten Erfolg auf dem Schlachtfeld mehr zu verzeichnen.“

Allein aus Deutschland seien 750 Menschen ausgereist, um sich terroristischen Organisationen wie dem IS in Syrien und dem Irak anzuschließen. Rund 100 seien zu Tode gekommen. Rund 250 seien inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt. Diese würden von den deutschen Behörden beobachtet, inwieweit von ihnen eine terroristische Bedrohung ausgehe.

In Deutschland sei die Zahl der unter Terrorverdacht Festgenommenen im Jahr 2015 deutlich nach oben gegangen. Die Verdächtigen kämen aus dem Umfeld von Al-Kaida und dem IS, aber auch von nationalistischen Kurdengruppen und aus dem rechtsradikalen Spektrum. Die Zusammenarbeit mit den USA bei der Terrorbekämpfung wurde als „exzellent“ bezeichnet.

Der Bericht weist auch daraufhin, dass nicht der Westen Hauptziel von Terroranschlägen ist. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Attacken ereigneten sich in fünf Ländern: Irak, Afghanistan, Pakistan, Indien und Nigeria. Bei den Todesopfern ist die Konzentration noch deutlicher: 74 Prozent aller Terroropfer sterben in den Ländern Irak, Afghanistan, Nigeria, Syrien und Pakistan.

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