Geheimdienste Berlin und Paris wollen Geheimdienstkooperation mit Briten auch nach Brexit

Um Cyberangriffe und Anschläge weiter wirksam abwehren zu können, wollen europäische Geheimdienste weiter zusammen arbeiten – auch nach dem Brexit.

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Der deutsche Geheimdienst will zusammen mit Frankreich und Großbritannien an einer Kooperation festhalten. Quelle: dpa

München Die Auslandsgeheimdienste in Deutschland und Frankreich wollen auch nach einem Brexit weiter eng mit den britischen Kollegen zusammenarbeiten. Alle drei Dienste würden auch in Zukunft enge Verbündete sein, wenn es darum gehe, Europa gemeinsam vor Bedrohungen wie Islamismus, Terrorismus, organisierter Kriminalität oder durch Cyber-Angriffe zu schützen, hieß es am Freitag nach einem Treffen der Chefs der Geheimdienste am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, teilte mit, eine erfolgreiche Abwehr von Cyber-Angriffen werde nur mit einem engen Austausch und einem gemeinsamen Vorgehen möglich sein.

Der MI6-Chef Alex Younger erklärte, Großbritannien werde auch weiter bedingungslos an der Sicherheit Europas mitarbeiten. Die internationale Reaktion auf den Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien habe gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den befreundeten Staaten sei. Bei dem Anschlag im britischen Salisbury waren im März 2018 der frühere Doppelagent Skripal und seine Tochter Julia schwer vergiftet worden.

Die Täter nutzten dabei ein Mittel, das dem in der früheren Sowjetunion entwickelte Kampfstoff Nowitschok entspricht. Nach britischen Ermittlungen steckte der russische Militärgeheimdienst GRU hinter der Tat. Die Regierung in Moskau streitet allerdings jegliche Verantwortung ab.

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