Geheimnisse an Russen? Trump verteidigt seine Plauderei

Bislang versuchte das Weiße Haus, den Bericht über Trumps neueste Fehlleistung als Falschmeldung darzustellen. Nun verteidigt sich der Präsident. Gleichzeitig dementiert Russland, Geheimnisse verraten bekommen zu haben.

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Der US-Präsident meint, nichts falsch gemacht zu haben. Quelle: AP

Düsseldorf US-Präsident Donald Trump hat die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an Russland verteidigt. Er schrieb auf Twitter: „Als Präsident wollte ich mit Russland (in einem öffentlich angekündigten Treffen im Weißen Haus) Fakten in Bezug auf Terrorismus und Luftverkehrssicherheit teilen, wozu ich absolut das Recht habe. [Ich habe] humanitäre Gründe und will außerdem, dass Russland seinen Kampf gegen den IS und Terrorismus verstärkt.“

Am Vorabend hatte Trump seinen Sicherheitsberater H.R. McMaster noch ein Statement abgeben lassen, das wie ein Dementi wirken sollte. „Zu keiner Zeit wurde über Geheimdienstquellen oder -methoden diskutiert“, sagte McMaster vor Journalisten.

Die „Washington Post“ hatte berichtet, Trump habe dem russischen Außenminister und dem russischen Botschafter nicht nur Details darüber mitgeteilt, wie der IS Anschläge in den USA plane. Er habe auch berichtet, aus welcher Stadt im Islamischen Staat die Information gekommen sei – was die Quelle gefährden könnte. Mehrere Medien bestätigten den Bericht unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Regierungsmitarbeiter.

Während Trump den Bericht nun ebenfalls bestätigte, kam aus Moskau ein Dementi. Lawrows Sprecherin schrieb bei Facebook, es handle sich um „Fake News“. Die betroffenen US-Zeitungen könne man „zu verschiedenem Gebrauch nutzen, aber lesen sollte man sie nicht. Das ist nicht nur schädlich, sondern schon gefährlich“.

In den USA hat der Vorfall eine Debatte darüber aus gelöst, ob Donald Trump für das Amt des Präsidenten geeignet sei. Er selbst hatte im Wahlkampf seine Kontrahentin Hillary Clinton scharf dafür attackiert, dass sie fahrlässig mit vertraulichen Informationen umgegangen sei.

Der republikanische Senator Bob Corker sagte: „Das Weiße Haus muss etwas tun, um sich selbst unter Kontrolle zu bringen.“ Der ehemalige CIA-Direktor Michal Hayden sagte CNN: „Es geht nicht so sehr um die Kompetenzen des Präsidenten. Was er getan hat, ist ihm erlaubt. Es geht mehr um die Person des Präsidenten und seine Performance.“

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