Geistlicher im US-Exil Türkei macht Gülen für Mord an russischem Botschafter verantwortlich

Die türkische Justiz hat Haftbefehl gegen Fethullah Gülen erlassen. Er soll für den Anschlag auf den russischen Botschafter verantwortlich sein.

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Ankara/Istanbul Mehr als zwei Jahre nach dem tödlichen Anschlag auf den russischen Botschafter in der Türkei ist Haftbefehl gegen den islamischen Prediger Fethullah Gülen und sieben weitere Personen erlassen worden. Ihnen werde vorsätzliche Tötung und ein Umsturzversuch vorgeworfen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Die türkische Führung macht den in den USA lebenden Gülen auch für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich.

Der Geistliche weist beide Vorwürfe zurück. Die USA verweigern seine Auslieferung.

Der russische Botschafter Andrej Karlow war am 19. Dezember 2016 bei einer Fotoausstellung in der Hauptstadt Ankara von einem türkischen Polizisten in Zivil und außer Dienst erschossen worden. Der später von der Polizei getötete Schütze rief während seiner Tat: „Vergesst Aleppo nicht, vergesst Syrien nicht“. Im syrischen Aleppo wurden damals Rebellen von Regierungstruppen und mit ihnen verbündeten Russen belagert.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte schon kurz nach dem Anschlag Verbindungen des Attentäters zur Gülen-Bewegung vermutet. Die Haftbefehle kommen nur einen Tag vor dem Treffen von Erdogan und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Ankara. Im Juni 2017 hatte Putin einen Nachfolger für Karlow ernannt.

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