Gelbe Westen Polizei in Paris geht mit Tränengas gegen Protestler auf Champs-Elysées vor

Hunderte „Gelbwesten“ protestieren auf der Champs-Elysées gegen hohe Benzinpreise und Lebenshaltungskosten. Dabei kommt es zu Zusammenstößen mit der Polizei.

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Paris Bei Protesten gegen hohe Benzinpreise und gegen den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris kam es zu massiven Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Die Polizei versuchte, mit Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschossen die Menge auseinanderzutreiben. Die in gelbe Warnwesten gekleideten Demonstranten versuchten ihrerseits, Sicherheitsbarrieren zu durchbrechen, um zum Élyséepalast, dem Amtssitz des Präsidenten Emmanuel Macron, vorzudringen.

Paris hatte sich zuvor mit hohen Sicherheitsvorkehrungen auf die Proteste der „Gelbwesten“ vorbereitet. Diese errichten seit knapp einer Woche im ganzen Land Blockaden. Zwei Menschen sind dabei bisher ums Leben gekommen, nach Angaben von Innenminister Christophe Castaner sind mit Stand Freitag 136 Polizisten verletzt worden und mehr als 600 Zivilisten.

Hinter den „Gelben Westen“ steht keine Partei oder Gewerkschaft – die Die Kritiker protestieren gegen zu hohe Spritpreise – aber auch gegen Präsident Macron, dessen Kurs sie als Politik für die Reichen wahrnehmen. ist in den sozialen Netzwerken entstanden. Die Kritiker protestieren gegen zu hohe Spritpreise – aber auch gegen Präsident Macron, dessen Kurs sie als Politik für die Reichen wahrnehmen.

Im Pariser Zentrum waren vor den Protesten am Samstag zahlreiche Sicherheitsbereiche eingerichtet worden, in denen keinen Proteste erlaubt seien, sagte Polizeichef Michel Delpuech. Aus Furcht vor Ausschreitungen sind in Paris am Wochenende einige Bereiche für Demonstrationen gesperrt. Dazu zählen laut Polizei das Gebiet um den Elyséepalast – der Amtssitz Macrons –, und der Place de la Concorde an der Prachtstraße Champs Elysées. Dennoch gab es auf Facebook mehrere Aufrufe, genau hier zu demonstrieren.

Erwartet wurden Tausende Demonstranten. Ihnen stehen nach Angaben des Senders France Info knapp 5000 Polizisten gegenüber. Seit Tagen gibt es Sicherheitsbedenken, weil die zersplitterte Bewegung der „Gelbwesten“ – benannt nach den Warnwesten im Auto – die Aktionen nicht ordentlich angemeldet hat.

Deshalb war weitgehend unklar, wo sich die Demonstranten überall versammeln werden. Am Freitagabend hatte offenbar ein Anhänger der „Gelbwesten“ in der westfranzösischen Stadt Angers einen Polizeieinsatz ausgelöst.

Die Behörden berichteten, es habe große Gefahr bestanden, denn der mit einer gelben Weste bekleidete und später festgenommene 45-Jährige habe Sprengstoff mit einer Zündvorrichtung um den Hals getragen. Erst nach mehrstündigen Verhandlungen hatte er sich ergeben. Mit seiner Aktion habe er ein Treffen der „Gelbwesten“ mit Macron im Elysée-Palast erzwingen wollen, hieß es.

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