Generalstaatsanwalt Saudi-Arabien beginnt mit Ermittlungen in Korruptionsfällen

Nach der Verhaftungswelle im Herbst hat die saudi-arabische Staatsanwaltschaft umfassende Ermittlungen eingeleitet. Es geht um Korruption.

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Riad Die saudi-arabische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen mehrere Prinzen, Unternehmer und hochrangige Beamte wegen Korruption eingeleitet. Einige Verdächtige hätten sich geweigert, mit den Behörden zu kooperieren, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Saud al-Hamad der Zeitung „Asharq al-Awsat“ am Sonntag. Die Anschuldigungen würden daher jetzt untersucht und die Fälle vor Gericht gebracht.

In einer aufsehenerregenden Massenfestnahme hatte Kronprinz Mohammed bin Salman mehr als 200 führende Persönlichkeiten im vergangenen Herbst in einem Luxushotel festsetzen lassen. Ihnen wurde Korruption vorgeworfen. Ein Großteil der Verdächtigten wurde nach Ausgleichszahlungen wieder freigelassen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hätten sie die erhobenen Vorwürfe zugegeben und sich mit der Regierung geeinigt, oder es habe keine ausreichenden Beweise gegeben. Insgesamt hätten die Zahlungen dem Königreich umgerechnet mehr als 85 Milliarden Euro eingebracht.

Beobachter sahen hinter dem Vorgehen den Versuch des einflussreichen Kronprinzen Mohammed bin Salman, seine Macht zu festigen. Zudem braucht das Königreich große Summen für den Umbau seiner Wirtschaft, bei dem die Erlöse aus der Anti-Korruptions-Kampagne helfen könnten.

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