Georgien-Konflikt Russlands Angst vor dem amerikanischen Zangengriff

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Schachzug 6: Die Amerikaner schmieden einen Raketenschild – ausgerechnet die Polen und die Tschechen assistieren

Der Traum des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan, die USA unverwundbar gegen Nuklearwaffen zu machen, ist nicht ausgeträumt. Die Arbeiten an einem Verteidigungssystem gegen ballistische Raketen gehen weiter, derzeit in Gestalt des Programms National Missile Defence, zu dessen Zweck die USA 2001 aus dem ABM-Rüstungskontrollvertrag austraten. Dieser begrenzte auf amerikanischer wie auf russischer Seite die Verteidigungsmöglichkeiten gegen Interkontinentalraketen auf ein Minimum und sollte so die Balance der gegenseitigen Abschreckung aufrechterhalten. Das wäre aus russischer Sicht alles nicht so schlimm – wenn die USA ihre Abwehrraketen nicht auch noch in Polen und ein damit verbundenes Radarsystem in Tschechien aufstellen wollten. Die bilateralen Verträge dazu sind unterzeichnet.

Russland misstraut der amerikanischen Zusicherung, die geplanten zehn Abwehrraketen seien lediglich zum Schutz vor Attacken aus dem Iran gedacht. Moskauer Miltärs befürchten, dass die Basis in Polen nachträglich mit anderen, gegen Russland gerichteten Waffen ausgerüstet wird und die Radarstation in Tschechien auch anderen Zwecken als der Erfassung iranischer Raketen dienen soll.

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