
Caracas Vertreter der Regierung und Opposition in Venezuela sind für Gespräche zur Lösung der Krise nach Norwegen gereist. Dies teilten venezolanische Amtsträger am Mittwoch (Ortszeit) mit. An den Sondierungsgesprächen in Oslo würden ranghohe Mitglieder beider Seiten teilnehmen.
Die Angaben stammen von Abgeordneten des von der Opposition kontrollierten Kongresses, die anonym bleiben wollten. Die zwei separaten Einladungen nach Oslo hätten die Konfliktparteien von einer Gruppe von Norwegern erhalten, hieß es.
In Venezuela gibt es seit Monaten Straßenproteste. Jahrelange Hyperinflation, Engpässe bei Lebensmitteln und Medikamenten und ein politischer Machtkampf haben das Land gelähmt. Zuletzt lief ein Aufruf der Opposition ans mächtige Militär ins Leere, sich von Staatschef Nicolás Maduro abzuwenden. Mit den Gesprächen in Oslo steht im offenen Machtkampf zwischen Maduro und dem selbst erklärten Übergangspräsidenten Juan Guaidó ein neues Kapitel bevor.
Beobachter sehen in der Entwicklung ein Anzeichen, dass sich offenbar nun die Erkenntnis breit macht, dass keine Seite sich aktuell durchsetzen kann. Die Gespräche markieren auch einen Strategiewechsel der Opposition, die Maduro vorwarf, mit bisherigen Verhandlungen nur auf Zeit gespielt zu haben.