Giftanschlag in London Skripal-Vergiftung – Tschechien bestellt russischen Botschafter ein

Eine Äußerung des russischen Vizeaußenministers Rjabkow sorgt im Fall des Ex-Spions weiter für Unruhe. Tschechien fordert jetzt eine Erklärung.

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Ein Polizist nimmt eine Probe an einem Zaun, an welchem der ehemalige russische Doppelagent Skripal und seine Tochter schwer verwundet vorgefunden wurden. Quelle: dpa

Prag Der Nervengiftanschlag auf einen Ex-Spion in Großbritannien sorgt weiter für Spannungen zwischen Prag und Moskau. Der tschechische Außenminister Martin Stropnicky bestellte für Mittwoch den russischen Botschafter Alexander Smejewski ein. Er solle die „lügnerische Aussage der russischen Seite“ erklären, das bei dem Anschlag verwendete Nervengift Nowitschok könne aus Tschechien stammen, hieß es am Dienstag.

Die tschechischen Außen- und Verteidigungsministerien hatte diese Behauptung bereits am Wochenende als absurd zurückgewiesen. Ein Vorstoß der konservativen Opposition, den Disput mit Moskau im Abgeordnetenhaus in Prag zu erörtern, scheiterte an den Stimmen der populistischen Regierungspartei ANO, der Kommunisten und der rechten SPD (Freiheit und direkte Demokratie).

Unterdessen erneuerte der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow die Vorwürfe. Die Erklärung, dass neben Großbritannien und den USA auch Schweden und Tschechien in der Lage seien, mit solchen Stoffen zu arbeiten, sei nicht zufällig geschehen, sagte er der Nachrichtenagentur CTK in Moskau.

Die damalige Tschechoslowakei gehört bis zu dessen Auflösung am 25. Februar 1991 dem Warschauer Pakt unter Führung der Ex-Sowjetunion an. Dort soll Nowitschock entwickelt worden sein. Großbritannien wirft Russland vor, den Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia mit der hochgefährlichen Substanz vergiftet zu haben.

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