Giftanschlag Russland hat eigenen Fragenkatalog zu Fall Skripal an OPCW übermittelt

Nächste Runde im Fall Skripal: Russland hat zu dem Giftanschlag Fragen an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen gestellt.

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Der russische Außenminister hat einige Fragen, die die OPCW beantworten soll. Quelle: dpa

Tokio/Moskau Russland hat nach dem Giftanschlag auf den Ex-Agenten Sergej Skripal in England konkrete Fragen an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) gestellt. Das sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch bei einem Besuch in Tokio. „Wir werden durchsetzen, dass alle unsere Fragen beantwortet werden.“

Die britische Regierung macht Russland für den Anschlag verantwortlich, der angeblich mit dem in der Sowjetunion entwickelten chemischen Kampfstoff Nowitschok verübt wurde. OPCW-Experten sind in Großbritannien, um Proben zu bekommen. Die Analyse wird aber nach Angaben der UN-Organisation zwei bis drei Wochen dauern.

Lawrow warf der britischen Regierung vor, vorschnell zu urteilen. London treibe auch seine internationalen Partner in eine „verlogene Solidarität“, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Großbritannien und Moskau haben in dem Streit gegenseitig Diplomaten ausgewiesen.

In Moskau hat das Außenministerium in einem ungewöhnlichen Schritt für Mittwoch alle akkreditierten Botschafter eingeladen, um die russische Sicht darzustellen. Die Botschafter aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und China ließen aber mitteilen, sie würden nicht teilnehmen und nur Vertreter entsenden.

Der russische Ex-Agent Skripal, der auch für Großbritannien spioniert hat, und seine Tochter Yulia waren am 4. März in dem Städtchen Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Ihr Zustand nach der Vergiftung soll kritisch sein.

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