Glyphosat EU-Kommission will umstrittenes Unkrautvernichtungsmittel für weitere neun Jahre zulassen

Krebserregend oder nicht? Die EU plant, das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat für weitere neun Jahre zuzulassen. Umweltschützer protestieren – Bauernverbände jubeln.

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Glyphosat, vom US-Agrarkonzern Monsanto unter dem Markennamen Roundup verkauft, gilt unter Bauern als Allzweckmittel in der Unkrautvernichtung. Quelle: Reuters

Berlin Die EU-Kommission will die Zulassung für das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat um neun Jahre bis 2025 verlängern. Das geht aus einem Reuters am Donnerstag in Berlin vorliegenden Entwurf der EU-Kommission vor. Ursprünglich sollte die Nutzung von Glyphosat in der Landwirtschaft für weitere 15 Jahre genehmigt werden. Das EU-Parlament hatte sich für eine auf sieben Jahre befristete Wiederzulassung ausgesprochen. Kommende Woche soll eine Entscheidung fallen.

Vor allem Grüne und Umweltschutzorganisationen protestieren gegen die Wiederzulassung der Chemikalie. Sie steht im Verdacht, krebserregend zu sein. EU-Gesundheitsbehörden haben diese von der Weltgesundheitsorganisation WHO geäußerte Befürchtung jedoch nicht bestätigt. Bauernverbände dringen auf eine weitere Freigabe der massenhaft versprühten Chemikalie. In der Bundesregierung pocht vor allem das Bundesumweltministerium auf Bedingungen für die Wiederzulassung der Chemikalie, um die Artenvielfalt zu schützen.

Glyphosat wird seit den 70er-Jahren in der Landwirtschaft eingesetzt. Der US-Agrarkonzern Monsanto vertreibt Glyphosat unter dem Markennamen Roundup und erzielte damit im vergangenen Jahr einen Umsatz von 4,8 Milliarden Dollar. Auch andere Konzerne produzieren das sogenannte Totalherbizid.

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