Golf von Oman Iran trägt laut US-Außenminister Pompeo Verantwortung für Öltankerangriffe

Die USA sagen klar: Die Explosionen auf zwei Tankern sind durch den Iran herbeigeführt worden. Trump sieht aktuell keine Chance auf Verhandlungen.

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Washington Die USA machen den Iran für die mutmaßlichen Angriffe auf zwei Öltanker im Golf von Oman verantwortlich. „Es ist die Einschätzung der US-Regierung, dass die Islamische Republik Iran verantwortlich für die Angriffe ist, zu denen es heute im Golf von Oman kam“, sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Donnerstag in Washington bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Diese Einschätzung basiere unter anderem auf Geheimdienstinformationen, auf den eingesetzten Waffen und auf ähnlichen Angriffen in jüngster Vergangenheit.

Auf Twitter schrieb Pompeo, die Angriffe seien eine Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit und eine „nicht hinnehmbare Eskalation der Spannung durch den Iran“. Am Nachmittag (Ortszeit) wollte sich in New York der Uno-Sicherheitsrat mit dem Vorfall befassen. Mehrere Diplomaten bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass die USA die Gespräche hinter verschlossenen Türen beantragt haben.

Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen sieht US-Präsident Donald Trump derzeit keine Chancen für neue Verhandlungen mit dem Iran. Er wisse die jüngsten Vermittlungsbemühungen des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Teheran zu schätzen, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. Er persönlich denke aber, „dass es zu früh ist, auch nur darüber nachzudenken, einen Deal zu machen“. Trump fügte mit Blick auf die Regierung in Teheran hinzu: „Sie sind nicht bereit, und wir sind es auch nicht.“ Die Regierung in Teheran hatte sich zuvor ähnlich geäußert.

Zuvor hatte Uno-Generalsekretär Antonio Guterres vor einer „großen Konfrontation“ gewarnt. „Ich nehme den Vorfall in der Straße von Hormus mit tiefer Besorgnis zur Kenntnis. Ich verurteile jeden Angriff auf zivile Schiffe scharf“, sagte Guterres vor dem Uno-Sicherheitsrat. Es müsse festgestellt werden, wer für die Taten verantwortlich sei. „Und wenn es etwas gibt, was die Welt sich nicht leisten kann, ist es eine große Konfrontation in der Golf-Region.“

Die schweren Zwischenfälle mit Tankern am Golf haben die Spannungen zwischen dem Iran und seinen arabischen Erzrivalen weiter erhöht. Betroffen waren am Donnerstag ein von einem deutschen Unternehmen gemanagter Frachter sowie ein Schiff einer norwegischen Reederei. Die norwegische Seefahrtsbehörde bestätigte einen Angriff auf den Öltanker „Front Altair“. Das norwegische Unternehmen Frontline meldete eine Explosion und einen Brand an Bord.

Die deutsche Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) teilte mit, auch der mit Methanol beladene Tanker „Kokuka Courageous“ sei im hinteren Teil beschädigt und ein Besatzungsmitglied sei leicht verletzt worden. Die 21 Seeleute an Bord wurden von einem US-Marineschiff aufgenommen, wie ein Londoner Sprecher des in Singapur ansässigen Schiffsmanagement-Unternehmens sagte. Die Ladung sei intakt, der Frachter drohe nicht zu sinken. Auch die japanische Firma Kokuka Sangyo erklärte, ihr Tanker „Kokuka Courageous“ sei betroffen.

Mehr: Ein mutmaßlicher Angriff auf zwei Schiffe im Persischen Golf heizt den Streit zwischen Iran und USA an. Die Ölpreise steigen daraufhin wieder.

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